Rüstung und Co: Autozulieferer denken um
Energie, Luftfahrt, Medizintechnik, Bahn interessant - Mehrheit will nicht mit China konkurrieren
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Verbrenner: für viele Autozulieferer keine Zukunftstechnologie (Foto: pixabay.com, Melonemond) |
Allensbach/Frankfurt am Main (pte023/24.11.2025/11:30)
Laut einer Allensbach-Umfrage im Auftrag des Consultant FTI-Andersch gehen 79 Prozent der deutschen Automobilzulieferer den Strukturwandel offensiv an und wenden sich zunehmend neuen Branchen wie Rüstung (25 Prozent), gefolgt von Energie (16 Prozent), Luftfahrt, Medizintechnik und Bahn (je neun) zu.
Eine Frage der Perspektive
"Viele Autozulieferer wenden sich neuen Industrien zu, weil sie in der eigenen Branche keine ausreichende Perspektive mehr sehen", sagt Ralf Winzer, Vorstand und Partner bei FTI-Andersch. Trotz der stückweiten Neuausrichtung wollen sich die Zulieferbetriebe nicht mit Herstellern aus China (OEMs) messen. Das sagen 57 Prozent.
"Viele Zulieferer sehen den Markteintritt chinesischer OEMs bislang vor allem als Bedrohung, nicht als Chance", so Winzer. 25 Prozent bauen Vertriebsstrukturen zu chinesischen Herstellern in Europa auf oder planen dies. 19 Prozent entwickeln oder planen Produkte, die auf die technischen Anforderungen chinesischer Hersteller ausgerichtet sind.
Verbrennermarkt schrumpft
Eine weitere Motivation zur Umorientierung laut Studie: Der Verbrennermarkt schrumpft. 64 Prozent rechnen weltweit mit einem anhaltenden Rückgang und sind davon direkt betroffen, mehr als ein Drittel (34 Prozent) stark oder sehr stark. So wollen sich 27 Prozent von Produkten und Dienstleistungen rund um den Verbrenner zurückziehen, 55 Prozent wollen oder können das nicht.
54 Prozent haben Produktionskapazitäten bereits verlagert oder planen dies, 52 Prozent investieren in Zukunftstechnologien, 27 Prozent suchen nach Beteiligungen an Start-ups oder technologieaffinen Firmen. Auffällig ist, dass ein ebenso hoher Anteil bislang keine dieser Maßnahmen ergreift.
KI stiefmütterlich behandelt
Auch Künstliche Intelligenz (KI) nutzen viele Unternehmen bislang kaum als strategischen Hebel. Zwar setzen 89 Prozent der Zulieferer bereits KI ein, doch überwiegend in generativen Anwendungen - etwa zur Text-, Bild- oder Präsentationserstellung. Seltener kommt KI dagegen in industriellen Einsatzfeldern zum Tragen.
In der Qualitätssicherung nutzen sie 51 Prozent der Unternehmen, in der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance) rund 32 Prozent. Insgesamt bleibt der industrielle KI-Einsatz damit auf einen kleineren Teil der Branche beschränkt. 57 Prozent erwarten, dass KI die Strukturen und Prozesse der Branche in den kommenden Jahren stark verändern wird.
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