pte20250930004 in Leben

Röntgenstrahlen helfen oft bei Kniearthrose

Seoul National University College of Medicine: 70 Prozent verspüren deutliche Verbesserungen


Knie: Röntgenstrahlen können schmerzende Knie heilen (Foto: Angelo Esslinger, pixabay.com)
Knie: Röntgenstrahlen können schmerzende Knie heilen (Foto: Angelo Esslinger, pixabay.com)

Seoul (pte004/30.09.2025/06:00)

Eine einzige Behandlung mit Röntgenstrahlen, deren Intensität erheblich größer ist als bei der Diagnostik, aber weitaus geringer als bei der Krebstherapie, bekämpft schmerzhafte Kniearthrose wirksamer als Medikamente. Das kann für viele Patienten eine Alternative zur Implantation eines künstlichen Gelenks sein, meint Byoung Hyuck Kim vom Seoul National University College of Medicine.

Alternativer Bedarf an Therapien

"Es besteht ein hoher Bedarf an Therapien, die besser wirken als Schmerzmittel und schonender sind als Injektionen und OPs. Wir glauben, dass Strahlentherapie eine geeignete Option für diese Patienten sein könnte, insbesondere wenn sie Medikamente und Injektionen schlecht vertragen", so Kim. Mit seinem Team hat er die neue Therapie an 114 Patienten mit mittelschwerer bis leichter Kniearthrose getestet. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip einer von drei Gruppen zugewiesen.

Die erste erhielt eine Dosis von 0,3 Gray (Gy). Die zweite bekam eine zehnfach höhere Dosis und die dritte wurde zwar ins Röntgengerät gelegt, doch dieses gab keine Strahlung ab. Alle Teilnehmer erhielten sechs Sitzungen und wussten nicht, zu welcher Gruppe sie gehörten. Zum Vergleich: Bei einer Mammografie liegt die Dosis bei allenfalls 2,8 Milligray, also 1.000 bis 10.000 Mal darunter. Da die Bestrahlung weit entfernt von Organen stattfindet, rechnen die Radiologen nicht mit gravierenden Nebenwirkungen.

Erste Erfolge nach vier Monaten

Die Forscher bewerten den Behandlungserfolg anhand international anerkannter Kriterien. Als Erfolg wird danach angesehen, wenn der Patient in mindestens zwei von drei Bereichen eine signifikante Verbesserung erzielt, bei Schmerzen, körperlichen Funktion und in der Gesamtbewertung seines Zustands. Nach vier Monaten war die Behandlung bei 70 Prozent der Teilnehmer, die eine Dosis von drei Gy erhalten hatten, als Erfolg zu bewerten. Bei 0,3 Gy lag die Erfolgsquote bei 58,3 Prozent. Bei der Placebo-Gruppe waren es 42 Prozent.

"Bei schwerer Osteoarthritis, bei der das Gelenk physisch zerstört und der Knorpel bereits verschwunden ist, kann die Strahlung das Gewebe allerdings nicht regeneriere. Aber bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Erkrankung könnte dieser Ansatz die Notwendigkeit eines Gelenkersatzes verzögern, weil die Entzündung bekämpft wird", unterstreicht Kim.

(Ende)
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