pte20230316001 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Roboter-Wellnesstrainer gut fürs Betriebsklima

Humanoides Aussehen ist laut neuer Erhebung der University of Cambridge eher kontraproduktiv


Wellnesstrainer QT (links) und Misty im Praxistest (Fotos: cam.ac.uk)
Wellnesstrainer QT (links) und Misty im Praxistest (Fotos: cam.ac.uk)

Cambridge (pte001/16.03.2023/06:00)

Roboter können als Coaches das psychische Wohlbefinden von Menschen am Arbeitsplatz fördern, vorausgesetzt, sie sind optisch ansprechend. Das zeigt ein Test von Forschern der University of Cambridge. Sie haben für 26 Mitarbeiter des Technologieunternehmens Cambridge Consultants vierwöchige Wohlfühlkurse veranstaltet, die von Robotern geleitet wurden, deren Aussehen extrem unterschiedlich war. Obwohl beide die gleichen Worte benutzten und die gleiche Stimme hatten, reagierten die Probanden sehr unterschiedlich.

Spielzeugähnlichkeit beliebt

Teilnehmer, deren Wellness-Übungen ein spielzeugähnlicher Roboter leitete, sagten, dass sie sich mit ihrem Trainer stärker verbunden fühlten als Teilnehmer, die mit einem humanoiden Roboter arbeiteten. Die Wahrnehmung von Robotern wird den Experten nach von der Populärkultur beeinflusst, wo die einzige Grenze für das, was Roboter tun können, die Vorstellungskraft ist. Wenn man einem Roboter in der realen Welt gegenübersteht, entspricht er jedoch oft nicht den Erwartungen.

Da der spielzeugähnliche Roboter "Misty" schlichter aussieht, hatten die Teilnehmer möglicherweise niedrigere Erwartungen und fanden es einfacher, mit ihm zu sprechen. Teilnehmer, die mit dem humanoiden Roboter "QT" arbeiteten, stellten fest, dass sie ein menschenähnlicheres Gebaren erwartet hatten, zu dem der Roboter allerdings nicht fähig war. Trotz der Unterschiede zwischen Erwartung und Realität sagen die Forscher, dass Roboter nützliche Werkzeuge sein können, um das psychische Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu fördern.

Menschliche Trainer als Vorbild

"Wir haben verschiedene Wellnesstrainer interviewt und dann unsere Roboter so programmiert, dass sie sich ähnlich aufführen", sagt Minja Axelsson vom Institut für Computerwissenschaften und Robitik. "Die Roboter waren so programmiert, dass sie die gleiche Persönlichkeit, die gleiche Mimik und die gleiche Stimme haben, also war der einzige Unterschied zwischen ihnen die Physis."

Die Roboter führten die Teilnehmer des Experiments in einem Konferenzraum durch verschiedene Übungen der positiven Psychologie. Jede Sitzung begann damit, dass die Roboter die Teilnehmer aufforderten, sich an eine positive Erfahrung zu erinnern oder etwas in ihrem Leben zu beschreiben, für das sie dankbar waren. Dann stellten die Roboter Folgefragen. Nach den Sitzungen wurden die Teilnehmer gebeten, den Roboter mit einem Fragebogen und einem Interview zu bewerten. Misty schnitt eindeutig am besten ab.

(Ende)
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