Reaktion auf Feedback erfordert Besonnenheit
Cornell SC Johnson College of Business: Schnelle Wechsel machen Mitarbeiter misstrauisch
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Kurswechsel: zu schnell kommt nicht gut an (Bild: Clker-Free-Vector-Images, pixabay.com) |
Ithaca (pte004/02.10.2025/06:10)
Auf Feedback sehr schnell reagierende Führungskräfte, die plötzlich Änderungen verkünden, lassen misstrauische Mitarbeiter zurück. Das haben Forscher des Cornell SC Johnson College of Business festgestellt. Bei ihren Untergebenen erscheinen sie dann eher als wankelmütig und wirken weniger authentisch. Die Folge: Mitarbeiter, die diese Erfahrung machen, hüten sich künftig davor, Feedback zu geben.
Oberflächlich oder unaufrichtig
"Wenn eine Führungskraft zu schnell Änderungen vornimmt, kann dies oberflächlich oder unaufrichtig wirken, was die Mitarbeiter daran zweifeln lässt, ob die Änderung aus Überzeugung geschieht", sagt Forscherin Ovul Sezer. Das Team hat drei Studien in einem führungsorientierten Arbeitsumfeld mit mehr als 3.000 Teilnehmern durchgeführt.
In der ersten Studie baten Sezer und ihre Kollegen Doktoranden, Veränderungen im Verhalten ihrer Betreuer zu bewerten. Sie bewerteten schnelle Verbesserungen durchweg als weniger authentisch als allmähliche Anpassungen. Rasche Veränderungen empfanden sie als "unaufrichtig" und "verdächtig", während sie allmähliche Veränderungen als "durchdacht" und Ausdruck "persönlichen Wachstums" bezeichneten.
Schrittweise Änderungen ratsam
"Mitarbeiter neigen dazu zu glauben, dass authentische Veränderungen viel Zeit und Mühe erfordern. Diese Überzeugung basiert auf der Vorstellung, dass echte Transformation eine tiefgreifende, bewusste Veränderung der Denkweise und Gewohnheiten erfordert. Wenn Führungskräfte sich schrittweise verändern, entspricht dies den Erwartungen der Mitarbeiter an echte Verbesserungen. Diese Übereinstimmung fördert das Vertrauen und regt zu kontinuierlichem Feedback an", so Sezer.
Die zweite Studie hat die Reaktion von Führungskräften analysiert, die ein 360-Grad-Feedback erhalten hatten. Das ist eine Methode zur Beurteilung der eigenen Leistung durch Feedback aus allen möglichen Quellen, darunter Vorgesetzte, Kollegen, Mitarbeiter und direkte Untergebene. Ändern diese ihr Verhalten schnell, macht das ihr Umfeld ebenfalls misstrauisch. Vor allem dann, wenn es um gravierende Einschnitte geht, heißt es.
Die dritte Studie hat untersucht, wie sich die wahrgenommene Authentizität auf die Bereitschaft der Mitarbeiter auswirkt, in Zukunft Feedback zu geben. Nahmen Führungskräfte schnelle Veränderungen vor, waren die Mitarbeiter weniger geneigt, ihre Bedenken erneut zu äußern, da sie befürchteten, dass ihr Feedback nicht zu echten Verbesserungen führen würde.
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