Bio-Klo: Pilze verwandeln Fäkalien in Kompost
"MycoToilet" von EcoDomeo und University of British Columbia braucht weder Wasser noch Strom
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"MycoToilet": Innovation soll mit der Natur harmonieren (Foto: Joseph Dahmen, ubc.ca) |
Vanvouver/Marseille (pte012/01.10.2025/11:30)
Angesichts sinkender Verfügbarkeit von Wasser in vielen Regionen der Welt könnte die wasserlose Toilette des in Marseille beheimateten französischen Unternehmens EcoDomeo zum Renner werden - vor allem in der Version von Joseph Dahmen von der University of British Columbia. In der zusammen mit dem Kollegen Steven Hallam konzipierten Version namens "MycoToilet" übernehmen Pilze die Verarbeitung der festen Fraktion menschlicher Ausscheidungen.
Toilette kommt ohne Chemikalien aus
"Pilze sind sehr gut darin, Biomasse, einschließlich menschlicher und tierischer Abfälle, zu zersetzen. Sie produzieren Enzyme, die das Material in einfachere Verbindungen umwandeln und gleichzeitig mikrobielle Gemeinschaften unterstützen, die die Zersetzung beschleunigen. Es sind weder Wasser noch Strom oder Chemikalien nötig", sagt Hallam. Nur für die Beleuchtung werde ein bisschen Strom benötigt, die Solarzellen auf dem Dach liefern können. Das Ergebnis ist nährstoffreicher Kompost.
In der Toilette werden die flüssige und die feste Fraktion mechanisch voneinander getrennt. Dies geschieht mit einem Fußhebel, der sowohl die Trennung auslöst als auch den Weitertransport der festen Fraktion in den Raum, in dem die Pilze ihre Arbeit verrichten. Viermal im Jahr muss die Toilette gewartet werden, indem der Kompost entfernt wird. Der Behälter, in dem die flüssige Fraktion gesammelt wird, ist alle 30 Tage zu leeren. "In dieser Zeit sterilisiert sich der Urin selbst", so Dahmen. Er lasse sich also problemlos als Dünger nutzen.
600 Liter Kompost, 2.000 Liter Dünger
Auch optisch unterscheidet sich die MycoToilet von klassischen wasserlosen Chemietoiletten, die zudem noch giftige Abfälle produzieren. Das Gebäude mit Oberlicht fügt sich harmonisch in den Wald des botanischen Gartens ein. Über eine Rampe erreichen die Besucher den Eingangsbereich, in dem Holz- und Edelstahloberflächen sowie eine belüftete Zedernholzkonstruktion und geruchsabsorbierende Myzelkammern für eine angenehme Atmosphäre sorgen. In einem sechswöchigen Pilotversuch wird das System mit echten Nutzern getestet, ehe es in den Regelbetrieb geht. Dann soll die MycoToilet jährlich etwa 600 Liter Kompost und 2.000 Liter Flüssigdünger produzieren.
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