pte20181119001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Protein Cyclin D3 beeinflusst Muskelapparat

Inhibition kann laut italienischen Forschern zahlreiche Funktionsstörungen mit sich bringen


Muskeln: Protein Cyclin D3 besonders wichtig (Foto: unsplash.com, rawpixel)
Muskeln: Protein Cyclin D3 besonders wichtig (Foto: unsplash.com, rawpixel)

Rom (pte001/19.11.2018/06:00) Fehlt das Protein Cyclin D3 im Körper, wirkt sich das deutlich positiv auf die Bildung der langsam kontrahierenden und damit zu längeren Anstrengungen fähigen Muskelfasern aus. Seine gezielte Unterbindung zulasten der schnell kontrahierenden und somit weniger ausdauerfähigen Muskelfasern ist jedoch mit der Gefahr schädlicher Nebenwirkungen verbunden. Das haben Forscher des Istituto di Biologia Cellulare e Neurobiologia http://ibcn.cnr.it ermittelt.

Muskelfasern beeinflussen

Bei völlig ohne Cyclin D3 auskommenden Tierarten ist eine vermehrte Anzahl von Muskelfasern zu beobachten, die sich langsam kontrahieren. Diese aeroben Muskelfasern ermöglichen länger andauernde Aktivitäten und Anstrenungen, wie beispielsweise bei einem Langlaufrennen der Fall. "Beim Fehlen von Cyclin D3 verdrängen sie die Muskelfasern, die aufgrund ihrer Spezialisierung auf eine intensive Muskelarbeit sehr schnell kontrahieren und damit nicht für eine lang andauernde Beanspruchung geeignet sind", erklärt Projektleiter Roberto Coccurello.

Cycline gehören zu einer Familie von Proteinen, die bei der Zellteilung und beim Zellstoffwechsel beteiligt sind. Sie sind durch externe Einflusse wie Wachstumsfaktoren, Nährstoffe und Hormone beeinflussbar. Cyclin D3 kann die Bildung von neuem adiposem Gewebe verursachen, aber auch die Effizienz der bei der Insulinausschüttung beteiligten Pankreaszellen steuern. "Mit unseren Ergebnissen haben wir den Beweis erbracht, dass man durch die Inhibition von Cyclin D3 die Bildung der langsam kontrahierenden Muskelfasern fördern kann", so Coccurellos Kollegin Maurizia Caruso.

Schwere motorische Störungen

Laut den Forschern hat sich gezeigt, dass die gleichzeitige Ausschaltung der schnell kontrahierenden Muskelfasern zu schweren motorischen Störungen und Erkrankungen des Muskelskletts führt. "Deshalb darf die Förderung der langsam kontrahierenden Muskelfasern nicht auf Kosten des Gleichgewichts zwischen den beiden Fasertypen erreicht werden", verdeutlicht Caruso. Einzelheiten der wissenschaftliche Untersuchung sind in der internationalen Fachzeitschrift "Scientific Reports" veröffentlicht.

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