pte20250924010 in Leben

Pestizide: Obst und Gemüse erhöhen Werte

Studie der Environmental Working Group für die USA weist einen direkten Zusammenhang nach


Erdbeeren: Belastung mit Pestiziden beorders hoch (Foto: pixabay.com, Couleur)
Erdbeeren: Belastung mit Pestiziden beorders hoch (Foto: pixabay.com, Couleur)

Washington (pte010/24.09.2025/09:30)

Das Essen von bestimmten Arten von Obst und Gemüse kann die Werte von schädlichen Pestiziden im Körper von Menschen erhöhen. Zu dem Ergebnis kommt eine neue Studie der Environmental Working Group. Studienteilnehmer, die mehr Obst und Gemüse mit höheren Pestizidrückstände aßen, verfügten ihn ihrem Urin über deutlich höhere Werte der Pflanzenschutzmittel. Besonders betroffen sind Erdbeeren, Spinat und Paprika. Für eine Schädigung durch Pestizide sind sind vor allem kleine Kinder und schwangere Frauen anfällig.

Datenlage unvollständig

Die Forscher haben zuerst Daten des Landwirtschaftsministeriums zu Pestizidrückständen in Obst und Gemüse gesammelt. Sie kombinierten diese mit den Ergebnissen von Fragebögen zur Ernährung und des Urin-Biomonitorings von 1.837 Teilnehmern der Umfrage der "National Health and Nutrition Examination Survey" (NHANES). Diese Daten wurden für den Zeitraum von 2015 bis 2018 ausgewertet. Dabei handelt es sich um die aktuellsten Infos mit dem breitesten Spektrum an Pestizid-Tracking.

Die Forscher haben einen "Expositions-Score" für Pestizide aus der Nahrung erstellt, um die Belastung des Obstes und Gemüses zu schätzen sowie die Pestizidwerte dieser Nahrungsmittel einzuordnen. Die Menge der Pestizide wurde dahingehend festgelegt, wie oft und in welcher Menge jede Chemikalie nachgewiesen werden konnte. Zudem wurden die Konzentration und die Toxizität jedes Pestizids berücksichtigt. Details sind im "International Journal of Hygiene and Environmental Health" nachzulesen.

Pestizidrückstände im Urin

Schließlich verglichen die Wissenschaftler die Belastungswerte mit 15 Pestizid-Biomarkern im Urin der Studienteilnehmer. Dabei wurden drei Hauptklassen an Pflanzenschutzmitteln berücksichtigt - Organophosphate, Pyrethroide und Neonicotinoide. Laut Forschungsleiterin Alexis Temkin zeigen die Ergebnisse einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem gegessenen Obst und Gemüse sowie den Pestizidwerten im Urin.

Deutlich wurde auch, dass bestimmte Klassen an Pestiziden mehr Aufmerksamkeit erfordern. NHANES überwacht derzeit nur einen Teil der Pestizide in Nahrungsmitteln und jene, die von der aktuellen Studie identifiziert wurden. Zudem besteht eine gleichzeitige Belastung mit mehreren Pflanzenschutzmitteln. Bei Obst und Gemüse konnten Rückstände von 178 spezifischen Pestiziden nachgewiesen werden. Nur 42 dieser Chemikalien stimmten jedoch mit den Biomarkern der Urindaten überein.

Der Zusammenhang zwischen dem Essen von Obst und Gemüse sowie den Pestizidwerten war jedoch nur dann offensichtlich, wenn Kartoffeln aus der Analyse ausgeschlossen wurden. Verantwortlich dafür ist wahrscheinlich, dass Kartoffeln auf verschiedene Art und Weise konsumiert werden und es daher schwerer ist, die Pestizidbelastung zu schätzen. Die Forscher raten trotzdem dazu, viel Obst und Gemüse zu essen. Der Umstieg auf Bio-Produkte verringere im Körper bereits innerhalb von Tagen die Biomarker für Pestizide.

(Ende)
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