pte20250917011 in Leben

Ozempic wirkt bei Diabetes Typ 2 nicht immer

Hauptgründe für Überessen entscheiden laut der Kyoto University über einen Behandlungserfolg


Blutzuckermessung: Essverhalten wichtig für Typ-2-Diabetes-Behandlung (Foto: pixabay.com, stanias)
Blutzuckermessung: Essverhalten wichtig für Typ-2-Diabetes-Behandlung (Foto: pixabay.com, stanias)

Kyoto (pte011/17.09.2025/10:30)

GLP-1-Rezeptor-Agonisten wie Ozempic können für Menschen mit Diabetes lebenswichtig sein. Nicht jeder Patient profitiert jedoch gleichermaßen von der Stabilisierung des Blutzuckers und den Gewichtsverlust. Leitende Forscher der Kyoto University haben nun nachgewiesen, dass die Gründe für das Überessen sich auf den Behandlungserfolg auswirken können. Sie beobachteten in Japan 92 Personen während des ersten Jahres der Einnahme von GLP-1-Rezeptor-Agonisten.

Emotionale Gründe schaden

Patienten, die als Reaktionen auf den Anblick oder den Geruch von schmackhaftem Essen zu viel konsumieren, reagierten langfristig am ehesten gut auf diese Medikamente. Bei Personen, die aus emotionalen Gründen zu viel aßen, war das weniger wahrscheinlich der Fall. Laut Seniorautor Daisuke Yabe hilft die Beurteilung der Verhaltensmuster beim Essen dabei vorherzusagen, wer von dieser Behandlung am meisten profitieren wird. Details sind in "Frontiers in Clinical Diabetes and Healthcare" veröffentlicht.

GLP-1-Rezeptor-Agonisten können durch die Veränderung des Appetits zu einem Gewichtsverlust führen. Das ist jedoch nicht bei allen Menschen der Fall. Daher haben sich die Forscher auf das Verhältnis zu Lebensmitteln und die Auswirkungen auf den Behandlungserfolg konzentriert. An der Studie nahmen 92 Personen mit Typ-2-Diabetes teil. Zu Beginn, nach drei Monaten und nach zwölf Monaten wurden Daten zum Gewicht und der Körperzusammensetzung, der Ernährung und relevante Marker wie Blutzucker und Cholesterin erhoben. Zusätzlich sind die Teilnehmenden zu ihrem Verhältnis zum Essen befragt worden.

Drei Arten von Essverhalten

Die Forscher unterscheiden drei Arten von Essverhalten, die mit einer Gewichtszunahme korrelieren: emotionales Essen, Essen aufgrund von externen Gründen und ein gezügeltes Essverhalten, bei dem ein Gewichtsverlust angestrebt wird. Insgesamt wiesen die Studienteilnehmer im Verlauf dieses Jahres eine statistisch signifikante Verringerung des Gewichts auf. Zusätzlich sanken die Cholesterinwerte und der Anteil an Körperfett nahm ebenfalls ab. Die Blutzuckerwerte verbesserten sich ebenfalls, allerdings nicht in einem statistisch signifikanten Ausmaß.

Die auf dem Essverhalten beruhenden Ergebnisse weisen jedoch Unterschiede auf. Nach drei Monaten berichteten die Teilnehmer von einem stärker gezügelten Essverhalten und weniger Aktivitäten in Zusammenhang mit den beiden anderen Essmustern. Nach zwölf Monaten kehrten das gezügelte und emotionale Essverhalten wieder zu den Ausgangswerten zurück. Zweitautor Takehiro Kato von der Gifu University geht davon aus, dass das Essen stärker von psychologischen Faktoren beeinflusst wird, die durch die Behandlung mit GLP-1-Rezeptor-Agonisten nicht direkt angesprochen werden.

(Ende)
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