pte20250916020 in Leben

Mehr Muskel-Skelett-Erkrankungen im Alter

Laut wissenschaftlicher Analyse der Anhui Medical University ein Drittel der Länder betroffen


Weltkarte: Rote Bereiche zeigen die betroffenen Länder (Foto: Annals of the Rheumatic Diseases)
Weltkarte: Rote Bereiche zeigen die betroffenen Länder (Foto: Annals of the Rheumatic Diseases)

Hefei (pte020/16.09.2025/11:30)

In rund einem Drittel der Länder hat die Alterung der Bevölkerung von 1990 bis 2021 am meisten zu den weltweit ständig zunehmenden Muskel-Skelett-Erkrankungen beigetragen. Das zeigt eine neue Analyse unter der Leitung der Anhui Medical University. Zu Muskel-Skelett-Erkrankungen gehören Arthritis, Osteoporose und Rückenschmerzen. Sie gelten weltweit als eine der führenden Ursachen für Arbeitsunfähigkeit und Behinderung. Details sind in "Annals of the Rheumatic Diseases" veröffentlicht.

Gesundheitskosten quantifiziert

Die aktuelle Studie hat den Nettoeffekt der Alterung der Bevölkerung auf die weltweit durch diese Erkrankungen entstehende Belastung und die daraus folgenden Gesundheitskosten quantifiziert. Basierend auf den Daten der "Global Burden of Disease 2021" haben die Forscher die Auswirkungen der Alterung von jenen des Bevölkerungswachstums und Veränderungen bei den altersspezifischen epidemiologischen Raten getrennt.

Zusätzlich berücksichtigt worden sind geografische Variationen, Geschlechtsunterschiede und wesentliche muskuloskelettale Unterkategorien. Bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen sind auch die Gesundheitskosten geschätzt worden, die auf die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen sind. Laut Forschungsleiter Hai-Feng Pan sind die Auswirkungen dieser Erkrankungen nicht gleichmäßig verteilt. "Länder mit mittleren Einkommen erleben die steilsten proportionalen Anstiege. Sie haben sehr häufig jedoch Gesundheitssysteme, die am wenigsten darauf vorbereitet sind."

Länder mit mittleren Einkommen

Länder mit mittleren Einkommen haben bei Muskel-Skelett-Erkrankungen die höchste proportionale Belastung aufgrund der Alterung der Bevölkerung. Das ist der Fall, obwohl die Menschen in diesen Ländern jünger sind als in Ländern mit hohen Einkommen. Das zeigt den raschen demografischen Wandel in diesen Ländern, der mit einem Gesundheitssystem einhergeht, das nur eingeschränkt auf die Bedürfnisse von älteren Menschen vorbereitet ist.

Weltweit sind Männer von der Alterung der Bevölkerung stärker betroffen. Das gilt vor allem für Länder mit hohen und mittleren Einkommen. Frauen hingegen spüren in Ländern mit niedrigen bis mittleren Einkommen stärkere Auswirkungen. Arthrose ist weltweit die am häufigsten betroffene Muskel-Skelett-Erkrankung, gefolgt von Gicht und rheumatoider Arthritis.

Auf alterungsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen entfielen 2021 weltweit Gesundheitskosten in der Höhe von 96 Mrd. Dollar (rund 81,53 Mrd. Euro). Dieser Wert entspricht 0,10 Prozent des weltweiten BIP und übersteigt damit jene Kosten, die auf häufige veränderbare Risikofaktoren zurückzuführen sind. Der zweite Studienleiter Shi-Yang Guan betont, dass diese Studie einen drastischen Weckruf für Politiker und andere Entscheidungsträger in der EU und anderen Teilen der Welt darstellt.

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