Neues Schmerzmittel kann Opioide ersetzen
In Kyoto entwickeltes Präparat blockiert Signale ohne sedierende Wirkung oder Suchtgefahr
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Schmerzen werden mit neuem Medikament bald schonender bekämpft (Foto: Engin Akyurt, pixabay.com) |
Kyoto (pte001/13.08.2025/06:00)
Nachdem Forscher der University of California Berkeley ein Schmerzmittel auf Opioid-Basis so manipuliert haben, dass es nicht mehr süchtig macht (wie pressetext berichtet hat), ziehen Wissenschaftler der Universität Kyoto (KU) nach. Sie haben kürzlich ein Präparat namens ADRIANA entwickelt, das den α2B-Adrenozeptor im Gehirn hemmt, der eine wichtige Rolle bei Schmerzen spielt. Die Folge: Das Gehirn registriert Schmerzsignale nicht als solche und der Patient verspürt sie nicht mehr oder nur noch sehr gedämpft. Es ist das erste Medikament, das nur diesen Rezeptor beeinflusst. Durch die gezielte Wirkung wird der Schmerz ausgelöscht, wobei eine Sedierung unterbleibt.
Keine Schläfrigkeit
Wie das in Berkeley erzeugte Präparat macht auch das oral verabreichte ADRIANA nicht süchtig und hat zudem keine sedierende Wirkung. Wer es einnimmt, wird nicht schläfrig, wie es bei vielen Arzneimitteln passiert. Es beeinträchtigt auch nicht die Motorik und hat keinen negativen Einfluss auf den Kreislauf.
"Wenn es zugelassen wird, ist ADRIANA eine neue Option zur Schmerzbehandlung, die nicht auf Opioiden basiert und somit erheblich zur Reduzierung des Opioidkonsums in klinischen Einrichtungen beitragen würde", erläutert KU-Forschungsleiter Masatoshi Hagiwara. Bei Mäusen konnte er die Wirkung nach Nervenverletzungen bereits nachweisen.
Schmerzstillende Wirkung
Klinische Studien an der Universitätsklinik Kyoto haben gezeigt, dass das Medikament sicher und verträglich ist und bei Patienten mit postoperativen Schmerzen nach einer Lungenkrebsoperation wirkt. Nun ist eine breiter angelegte Phase-II-Studie geplant. "Wir wollen die schmerzstillende Wirkung von ADRIANA bei verschiedenen Arten von Schmerzen evaluieren und diese Behandlung schließlich einer breiteren Patientengruppe mit chronischen Schmerzen zugänglich machen", erklärt Hagiwara abschließend.
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