pte20250808002 in Leben

Naturpräparate als neue Waffe gegen Alzheimer

Irvine-Forscher finden eine Kombination, welche die Gehirnreinigung ankurbelt


Wirkstoff im grünen Tee hilft dem Gehirn auf die Sprünge (Foto: Mirko Stödter, pixabay.com)
Wirkstoff im grünen Tee hilft dem Gehirn auf die Sprünge (Foto: Mirko Stödter, pixabay.com)

Irvine (pte002/08.08.2025/06:05)

Mit wachsendem Alter reduziert sich die Fähigkeit des Gehirns, Ablagerungen zu beseitigen, die durch den Stoffwechsel der Zellen entstehen. Das kann zu Krankheiten führen – bis hin zu Alzheimer. Eine Entdeckung von Forschern der University of California Irvine könnte Abhilfe schaffen: Sie haben ein natürliches Mittel entdeckt, das die Gehirnreinigung aktivieren kann. Die Kombination zweier natürlicher Verbindungen – Nicotinamid (ein Vitamin B3) und Epigallocatechingallat (ein Antioxidans aus grünem Tee) kann den im Alter sinkenden Guanosintriphosphat-Spiegel (GTP) wiederherstellen. Guanosintriphosphat ist ein Energiemolekül in den Gehirnzellen, das die Entsorgung ankurbelt. Die Forschungsergebnisse sind im Fachjournal "Gero Science" publiziert.

Weniger Energie der Nervenzellen

In Tests an isolierten Nervenzellen im Labor kehrte die Behandlung der Forscher altersbedingte Zelldefizite um und verbesserte die Fähigkeit der Gehirnzellen, schädliche Amyloid-Proteinaggregate, ein Kennzeichen von Alzheimer, zu beseitigen. "Mit zunehmendem Alter nimmt die Energie der Nervenzellen im Gehirn ab, was die Fähigkeit zur Entfernung unerwünschter Proteine und beschädigter Bestandteile einschränkt", sagt Hauptautor Gregory Brewer. "Wir haben herausgefunden, dass die Wiederherstellung des Energieniveaus den Neuronen hilft, diese wichtige Reinigungsfunktion wiederzuerlangen."

Wenn gealterte Neuronen nur 24 Stunden mit Nicotinamid und Epigallocatechingallat behandelt werden, kehren die GTP-Spiegel laut dem Forscherteam auf das für jüngere Zellen typische Niveau zurück. Diese Wiederbelebung löst eine Reihe positiver Effekte aus, darunter einen verbesserten Energiestoffwechsel. Auch oxidativer Stress, ein weiterer Faktor, der zur Neurodegeneration beiträgt, wird dabei reduziert.

GTP bislang unterschätzt

"Diese Studie hebt GTP als bisher unterschätzte Energiequelle für wichtige Gehirnfunktionen hervor", führt Brewer aus. "Durch die Ergänzung der Energiesysteme des Gehirns mit Verbindungen, die bereits als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich sind, könnte sich ein neuer Weg zur Behandlung von altersbedingtem kognitivem Verfall und Alzheimer eröffnen."

Noch ist es jedoch nicht so weit. "Es sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die beste Verabreichungsform für diese Behandlung zu finden", so Brewer weiter. Eine kürzlich durchgeführte klinische Studie habe gezeigt, dass oral verabreichtes Nicotinamid keine Wirkung hat. Es helfe nichts, grünen Tee zu trinken. Nötig sei eine andere Form der Verabreichung.

(Ende)
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