Apple, Meta, Google: Augen zu bei Kindesmissbrauch?
Australische Behörde erhebt schwere Anschuldigungen – Big-Tech-Firmen halten dagegen
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Zu wenig Schutz für Kinder auf Internet-Plattformen? (Foto: pixabay.com) |
Canberra (pte004/08.08.2025/06:15)
Die australische Online-Aufsichtsbehörde eSafety Commission hat Internet-Giganten wie Apple, Meta und Google in einem kürzlich veröffentlichten Bericht vorgeworfen, bei der Verbreitung von Materialien zu sexuellem Kindesmissbrauch auf ihren Plattformen "die Augen zu verschließen". Die Behörde stellte fest, dass weder Apple noch die Google-Tochter YouTube die Zahl der bei ihnen eingegangenen Nutzermeldungen über sexuellen Kindesmissbrauch erfassen. Außerdem würden die Unternehmen nicht darlegen, wann und wie sie darauf reagieren.
Abscheuliche Verbrechen
"Wenn man sie sich selbst überlässt, legen diese Firmen keinen Schwerpunkt auf den Schutz von Kindern und scheinen die Augen vor Verbrechen zu verschließen, die über ihre Dienste begangen werden", erklärt Julie Inman Grant, eSafety-Commission-Beauftragte für Sicherheit im Internet. Bereits vor drei Jahren habe die Kommission diese Unternehmen aufgefordert, etwas gegen die Verbreitung von Kinderpornografie zu unternehmen. Diese hätten jedoch "nicht viele Schritte unternommen, um ihre Bemühungen dagegen zu verstärken und zu verbessern. Keine andere verbraucherorientierte Branche würde die Genehmigung erhalten, ihre Geschäfte fortzuführen, wenn sie solch abscheuliche Verbrechen gegen Kinder in ihren Räumlichkeiten oder auf ihren Diensten zuließe".
Der eSafety-Bericht hält außerdem fest, dass Unternehmen wie Apple, Google, Microsoft und Skype keine Tools zur proaktiven Erkennung von Material über sexuellen Kindesmissbrauch einsetzen. Die Internet-Giganten bestreiten die Vorwürfe. "Die Sicherheit von Kindern ist für uns von entscheidender Bedeutung", so ein Google-Sprecher. "Wir sind seit jeher führend im Kampf gegen Material über sexuellen Kindesmissbrauch und investieren massiv in fortschrittliche Technologien, um diese schädlichen Inhalte proaktiv aufzuspüren und zu entfernen." Mehr als 90 Prozent aller Inhalte mit sexuellem Missbrauch von Kindern auf YouTube würden durch die "robusten automatisierten Systeme" von YouTube entfernt, bevor sie von Nutzern gemeldet oder angesehen werden könnten.
YouTube ebenfalls verboten
Australien hat im vergangenen Jahr Gesetze beschlossen, die Minderjährigen unter 16 Jahren ab Ende 2025 den Zugang zu sozialen Medien verbieten. YouTube sollte ursprünglich wegen seiner weitverbreiteten Nutzung in Klassenzimmern von der Regelung ausgenommen werden. Doch jetzt gab die Regierung bekannt, dass die Videoplattform, eine der meistbesuchten Websites der Welt, ebenfalls von dem Verbot betroffen sein wird.
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