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Euro-Wirtschaft: Deutschland und Österreich top

Allianz Euro Monitor misst 14 Indikatoren - Zypern Schlusslicht


Euro: kleines Österreich als Vorbild (Foto: pixelio.de/Kurt Dominik)
Euro: kleines Österreich als Vorbild (Foto: pixelio.de/Kurt Dominik)

Wien (pte024/26.11.2012/13:30) Bei der makroökonomischen Gesamtbewertung der 17 Euroländer belegen Deutschland und Österreich die Plätze eins und zwei, gefolgt von Luxemburg, den Niederlanden und Belgien. Während sich die taumelnden Krisenstaaten Griechenland, Portugal und Spanien langsam erholen, rutschen die Zyprioten auf den letzten Platz. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Allianz Euro Monitor http://allianz.at , der als Monitoring- und Frühwarnsystem makroökonomische Ungleichgewichte in der Eurozone misst. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf den Risiken, die von einem unausgewogenen Wachstum ausgehen.

Deutschland verteidigt Platz eins

Die politischen Fortschritte hin zu mehr europäischer Integration und die fortschreitende außenwirtschaftliche Anpassung in den Problemländern werde zu einem allmählichen Abebben der Schuldenkrise beitragen, so die optimistische Prognose der Allianz. Die Gesamtbewertung des Euro Monitor speist sich aus insgesamt 14 Einzelindikatoren, die unter den folgenden vier Kategorien zusammengefasst werden: Solidität der Staatsfinanzen, Wettbewerbsfähigkeit und Inlandsnachfrage, Beschäftigung, Produktivität und Ressourceneffizienz sowie Private Verschuldung und Auslandsvermögensposition.

Jeder einzelne Indikator wird mit einem Wert zwischen eins und zehn beurteilt. Umso höher der Durchschnittswert, desto besser die Performance des jeweiligen Staates. Deutschland ist es gelungen, mit einer Gesamtbewertung von 7,7 Punkten seinen Platz an der Sonne zu verteidigen. Abgesehen von den Staatsfinanzen führt die Bundesrepublik in allen vier Schlüsselkategorien. Insbesondere bei der privaten Verschuldung und der Wettbewerbsfähigkeit steht Deutschland mit 8,7 bzw. 8,3 Punkten sehr gut da. Bei den Staatsfinanzen gibt es angesichts eines vierten Platzes allerdings noch Verbesserungsbedarf. Hier ist Estland Spitzenreiter mit einem Rating von 9,3 Punkten.

"Europameister" bei Arbeitslosenquote

"Österreich konnte sich im Vergleich zu den anderen Euroländern sehr gut behaupten. Um Klassenprimus zu werden, müsste Österreich vor allem bei der Solidität der Staatsfinanzen zulegen", erklärt Martin Bruckner, Vorstand der Allianz Investmentbank AG und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich, gegenüber pressetext. Österreichs Gesamtbewertung ist zwar gegenüber dem Vorjahr von 7,1 auf 7,0 zurückgegangen, die Alpenrepublik konnte sich jedoch um einen Platz verbessern, da der direkte Konkurrent Luxemburg noch mehr einbüßte. Nach 7,5 im Jahr 2011 rangiert Luxemburg in diesem Jahr mit 7,0 ex aequo mit Österreich auf Platz zwei.

Österreichs Wirtschaft ist durch die Bank gut aufgestellt und bei zahlreichen Indikatoren im oberen Mittelfeld zu finden. Bei der Arbeitslosenquote sind die Österreicher sogar "Europameister". Sie liegt seit Jahren bei rund vier Prozent. Einzig bei den Indikatoren Arbeitsproduktivität (Platz 12) und Belastung aus Zinszahlungen (Platz 9) ist man abgeschlagen.

Krisenländer mit leichter Verbesserung

Nur vier Länder konnten ihren Gesamtwert gegenüber dem Vorjahr anheben. Die größte Rangverbesserung schaffte Belgien (5,9) mit einem Sprung von Platz neun auf Platz fünf. Auch Spanien (5,0), Portugal (4,1) und Griechenland (3,4) legten zu. Diese starteten jedoch von einem geringen Ausgangsniveau. Nichtsdestotrotz gebe es vor allem in Athen positive Anzeichen. "Insgesamt gibt es in Griechenland Fortschritte, die in der öffentlichen Diskussion übersehen werden", sagt Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE. So seien beispielsweise die Lohnstückkosten und der Verschuldungsgrad des privaten Sektors zurückgegangen. Gleichzeitig hat Zypern an Terrain verloren und mit einer Gesamtwertung von 3,0 Punkten (2011: 3,6) die "rote Laterne" übernommen.

Notwendige Reformen auf dem Weg

Die positive Wirkung weitreichender struktureller Reformen kann aufgrund der gegenwärtigen wirtschaftlichen Schwäche überdeckt werden. Die Bewältigung der Krise braucht Zeit und ist nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen. Die Schritte der vergangenen Wochen geben Grund zur Zuversicht. Die Bankenaufsicht ist dabei ein elementarer Grundpfeiler. Sie ist als Teil der geplanten Bankenunion für das Euro-Währungsgebiet eine Voraussetzung dafür, dass der permanente EMS-Schirm angeschlagene Geldhäuser rekapitalisieren darf. Dieser Schritt dürfte die Negativspirale zwischen Staatsverschuldung und Bankenkrise durchbrechen, so die Ansicht der Allianz.

(Ende)
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