F&E-Ausgaben steigen weltweit um 9,4 Prozent
China und Indien wachsen rasant - Schwerpunkt auf IT und Automotive
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Toyota: Konzern buttert viel Geld in Forschung (Foto: pixelio.de/Rolf Krekeler) |
Wien (pte022/30.10.2012/12:44) Die globalen Budgets für Forschung und Entwicklung sind 2011 (F&E) gegenüber dem Jahr zuvor um 9,4 Prozent angestiegen. Die größten Wachstumstreiber sind dabei die Branchen IT & Elektronik, Automobil und Industriegüter, auf die rund zwei Drittel der gesamten Steigerung der F&E-Ausgaben zurückzuführen sind. Bei der regionalen Verteilung zeigen sich jedoch eklatante Unterschiede. Während die Innovationsbudgets in China und Indien um 27,2 Prozent nach oben kletterten, beträgt das Wachstum in Europa 5,4 Prozent und in Japan gar nur 2,4 Prozent. Die weltweit durchschnittliche Steigerungsrate liegt mit 9,6 Prozent deutlich höher.
Toyota lässt Fukushima hinter sich
Hervor gehen diese Zahlen aus der heute, Dienstag, vorgestellten "Global Innovation 1.000"-Studie des internationalen Strategieberaters Booz & Company http://booz.com . Die Ergebnisse beruhen auf einer Untersuchung der 1.000 Unternehmen mit den weltweit höchsten F&E-Ausgaben. Hauptkriterien für die regionale Zuteilung ist der Hauptsitz der jeweiligen Firma. Toyota hat es nach zweijähriger Abstinenz wieder an die Spitze geschafft und ist mit 9,9 Mrd. Dollar das Unternehmen mit dem größten F&E-Etat, gefolgt von den Pharmariesen Novartis, Roche und Pfizer. Auf den Plätzen fünf bis acht rangieren Microsoft, Samsung, Merck & Co und Intel. Rang neun belegt General Motors.
Der Vorjahressechste Nokia fällt auf Platz zehn zurück. Deutschlands innovationsorientiertester Konzern ist Volkswagen auf Platz elf und einem Jahresbudget von 7,7 Mrd. Dollar. Daimler hat gerade noch den Sprung in die Top 20 geschafft. "Interessant ist, dass unter den 1.000 untersuchten Unternehmen mit der Voest Alpine, Andritz, Zumtobel und AMS gleich vier österreichische Firmen zu finden sind. Für ein kleines Land wie Österreich eine beachtliche Leistung", sagt Klaus Hölbling, Partner und Geschäftsführer von Booz & Company Österreich, im Gespräch gegenüber pressetext..
Innovationszyklen verkürzen sich
Obwohl Europa beim F&E-Wachstum hinter China und Indien hinterherhinkt, gibt es einen Ausreißer im positiven Sinne: Deutschland. Die Forschungsausgaben sind von 2010 auf 2011 um veritable 14,8 Prozent angestiegen. Mit 44,3 Mrd. Dollar beträgt Deutschlands Anteil 7,4 Prozent der weltweiten F&E-Investitionen und ist somit vor Frankreich und der Schweiz eindeutiger Spitzenreiter zwischen Atlantik und Kaukasus.
Die durchschnittliche Wachstumsrate der vergangenen zehn Jahre liegt bei sechs Prozent. Mit Ausnahme des Krisenjahres 2009 nahmen die F&E-Ausgaben stetig zu. Ein bedeutender Faktor für die beträchtlichen Innovationszuwächse bei Forschung und Entwicklung ist die in vielen Branchen enorm beschleunigte Produktentwicklung. "Die Halbwertszeit vieler Produkte hat sich in den vergangenen Jahren gerade in einigen forschungsintensiven Industrien stark verkürzt. F&E-Budgets müssen deshalb erheblich aufgestockt und effektiv eingesetzt werden, um keine Kunden zu verlieren", erklärt Hölbling.
Apple mit innovativstem Ruf
Neben den tatsächlichen F&E-Ausgaben wurde auch die subjektive Wahrnehmung der Innovationskraft von Konzernen untersucht. Dazu befragte man rund 700 Manager aus jenen führenden 1.000 Unternehmen. Der Umfrage zufolge wird Apple als innovationsfähigster Konzern wahrgenommen, gefolgt von Google und 3M. Diese drei Multis teilen sich die vordersten Ränge bereits seit drei Jahren. Samsung schaffte es von Platz neun im Jahr 2010 auf Platz vier in diesem Jahr. Facebook musste erst kürzlich dem Online-Händler Amazon den Weg frei machen und rutschte bei der äußeren Wahrnehmung aus den Top 10.
42 Prozent der befragten Manager haben angegeben, dass sich neue Ideen aus der direkten Beobachtung von Kunden speisen. Die traditionelle Marktanalyse sehen 31 Prozent als wesentliches Element, um Innovationen voranzutreiben, gefolgt von Kunden- und Verkaufsfeedbacks (22 Prozent), Ideen-Workshops (19 Prozent) und der Erstellung von Technologie-Roadmaps (18 Prozent).
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