Patentverluste setzen AstraZeneca gehörig zu
Generika-Konkurrenz verdirbt Gewinn und Umsatz
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Labor: AstraZeneca trauert seinen Patenten nach (Foto: astrazeneca.com) |
London/Wedel (pte024/25.10.2012/13:55) Der britische Pharma-Produzent AstraZeneca http://astrazeneca.com blickt auf ein äußerst schlechtes drittes Geschäftsquartal zurück. Die Entwicklung bei Umsatz und Gewinn zeigt steil nach unten und droht sich noch weiter zu verschlechtern. Das Konzernergebnis ist gegenüber dem Vorjahresquartal um 57 Prozent von 3,5 auf 1,5 Mrd. Dollar zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum hat auch der Umsatz nachgelassen. Er beläuft sich auf 6,68 Mrd. Dollar. Das entspricht einem Minus von rund 20 Prozent. Zurückzuführen sind die aktuellen Zahlen auf den Patentverlust umsatzstarker Medikamente und der damit einhergehenden starken Konkurrenz aus dem Generika-Sektor.
Neue Strategie ab 2013
Die gegenwärtig missliche Situation betrifft auch den deutschen Ableger von AstraZeneca. "Auch wir hier in Deutschland spüren den Wettbewerbsdruck vonseiten der Generika-Hersteller. Hinzu kommt der staatliche Eingriff auf unsere Preise, der einen Zwangsrabatt von 16 Prozent vorsieht. Insgesamt stehen wir aber trotzdem relativ robust da", erklärt AstraZeneca-Pressesprecher Florian Dieckmann im Gespräch mit pressetext. In Deutschland hat der Gesamtumsatz im Vorjahr 1,189 Mrd. Dollar (917 Mio. Euro) betragen.
Die Zeit drängt bei dem Pharmariesen aus London. Am 1. Oktober hat mit Pascal Soriot ein neuer auf dem Chefsessel Platz genommen. Er soll nun den Turnaround schaffen und neue Umsatzquellen für das Unternehmen finden, ein Vorhaben, an dem sein Vorgänger gescheitert ist. Soriot hat erst kürzlich den Rückkauf von Aktien eingestellt, um für finanzielle Entlastung zu sorgen oder Übernahmen in Erwägung zu ziehen. Der Franzose will seinen umfassenden Plan im kommenden Frühjahr vorstellen.
Entwicklung verschlafen
AstraZeneca hat sich lange auf seinen Lorbeeren ausgeruht und den Fokus auf seine patentierten Medikamente gelegt. Diese laufen nun aus und eine ausschließliche Vermarktung ist nicht mehr möglich. Erfolgreiche Arzneimittel wie Crestor gegen hohe Blutfettwerte oder Nexium gegen Sodbrennen besitzen 2013 keinen Patentschutz mehr. Der Konzern wird sich künftig verstärkt auf die Entwicklung neuer Produkte konzentrieren müssen, um für das raue Geschäftsumfeld gerüstet zu sein.
Für das gesamte Geschäftsjahr bestätigt Astra-Zeneca seine Gewinnschätzung von 6,0 bis 6,3 Dollar je Aktie. Im Vorjahr waren es noch 7,28 Dollar pro Anteilsschein. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:44 Uhr) notiert die Aktie mit einem Plus von 2,06 Prozent bei 36,30 Euro.
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