Wiener Börse will Führungsposition behalten
Kuras präzisiert neue Strategie nach Schaller-Abgang
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Wiener Börse: Führung in der CEE Stock Exchange Group (Foto: S. Renlom) |
Wien (pte018/27.03.2012/13:30) Birgit Kuras, seit 1. März neuer Vorstand der Wiener Börse http://www.wienerboerse.at , hat heute, Dienstag, ihr neues Arbeitsprogramm vorgestellt. "Es wird kein Heureka geben", sagt die ehemalige Analystin der Raiffeisen Centro Bank. "Ich habe auch keinen Zauberstab, bin aber zu Knochenarbeit bereit." In der Holding CEE Stock Exchange Group http://www.ceeseg.com soll die Wiener Börse ihre "eindeutige Führungsposition" behalten, bestätigt deren Vorstand Michael Buhl gegenüber pressetext.
Gesetzgebung in der Kritik
Die Wiener Börse ist international betrachtet zwar eher klein, aber für die heimische Wirtschaft unabdingbar, so Kuras. "Es gab immer wieder Phasen des Zweifels", unterstreicht die Expertin, "danach verfünffachte sich der ATX mitunter jedoch". Angesichts der aktuellen Wirtschaftsentwicklung hält sie "das Glas für halb voll". Die Kultur des Aktiensparens sei hierzulande viel zu gering ausgeprägt. "In der Schule kommt man aktienlos bis zur Matura, das kann doch nicht sein", trommelt Kuras.
Ein weiterer Dorn im Auge ist der neuen Chefin der Wiener Börse die "aktienpeinliche Gesetzgebung" Österreichs mit Finanztransaktionssteuer und Wertpapier-KESt. "Es ist nahezu eine Dämonisierung des Kapitalmarktes zu beobachten", findet Kuras und schielt neidisch nach Polen. "An der Börse in Warschau ziehen alle an einem Strang." Als Zauberwort in der heimischen Politik fehlt ihr das eindeutige Privatisierungsbekenntnis. Das müsse man permanent wiederholen. "Privatisierung darf kein Schimpfwort werden", sagt Kuras.
Mehr Börsengänge generieren
Wesentliche Aufgabe ihrer neuen Strategie für die Wiener Börse ist eigenen Angaben nach auch neue Kandidaten für Börsengänge zu gewinnen. "Da habe ich schon eine lange Liste", verrät Kuras. Mit bereits börsennotierten Unternehmen gelte es den Dialog weiterhin regelmäßig zu führen und "die Herde an Investoren" wieder zurückzugewinnen. Etwaige Neuzugänge könne die neue Börse-Chefin schwer abschätzen. "Unsere IPO-Workshops sind aber gut besucht, noch mangelt es aber an Abschlüssen", weiß Kuras.
In jedem Fall will die Wiener Börse auch eine "Plattform für Sachthemen" sein. Buhl will unbedingt die Politiker wieder mit ins Boot holen. Seine Forderungen reichen von steuerlicher Gleichbehandlung bei Eigen- und Fremdkapital über die Abschaffung der Gesellschaftssteuer bis hin zur Stärkung der Mitarbeiterbeteiligung. Die staatliche Altersvorsorge soll bleiben, wünscht Buhl, die Wertpapier-KESt aber abgeschafft werden. Für ausgesprochen schädlich hält der Börsen-Chef weitere Vermögenssteuern, eine "Rumpf-Transaktionssteuer" gar für den Todesstoß der Wiener Börse.
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