DLR: Parallele Flugzeuglandungen im Test
Kapazität an Flughäfen wird erhöht - Umwelt soll geschont werden
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Landebahn: Flugzeug-Aufkommen wird steigen (Foto: pixelio.de/pc warrior) |
Braunschweig (pte030/14.11.2011/15:30) Flughäfen mit Landebahnen, die zu dicht nebeneinander liegen, haben ein Problem: Die Bahnen können nicht unabhängig voneinander angeflogen werden, sondern müssen wie eine Landebahn behandelt werden. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) http://dlr.de hat in mehreren Flugversuchen nun ein System getestet, das eine Landung auch auf dicht nebeneinander liegenden Bahnen ermöglicht.
Erst ab einem Abstand von 4.300 Fuß (rund 1.311 Meter) gelten die Bahnen als komplett voneinander unabhängig. Ist der Abstand kleiner, muss ein definierter Abstand zwischen den ankommenden Luftfahrzeugen eingehalten werden, auch wenn sie die verschiedenen Landebahnen des Flughafens anfliegen. Grund dafür ist die Gefährdung des nachfolgenden Flugzeugs durch die Wirbelschleppen des voranfliegenden. Wirbelschleppen sind nicht sichtbare, aber gefährliche Luftverwirbelungen, die immer entstehen, wenn ein Flugzeug fliegt.
Stau in der Luft vermeiden
Die Idee, Flugzeuge auch auf dicht beieinander liegenden Bahnen parallel landen zu lassen, ist nicht neu. An einigen Flughäfen wie beispielsweise in San Francisco wird dieses Verfahren bereits seit einigen Jahren praktiziert, um einen Stau in der Luft und damit unnötigen Verbrauch von Kerosin und die Verlängerung von Flugzeiten zu vermeiden. Auch lassen sich somit die damit verbundenen Umweltbelastungen mindern. Allerdings müssen die Piloten hierbei auf Sicht fliegen, sodass das Manöver nur bei guten Wetterbedingungen möglich ist.
Das vom DLR neu entwickelte Flugführungssystem "Flight Management System" dagegen unterstützt den Piloten bei der Staffelung oder kann diese sogar automatisch ausführen. So können an Flughäfen mit parallelen Landebahnen wie in Frankfurt die Wirbelschleppen umgangen werden und pro Zeiteinheit mehr Luftfahrzeuge auf dem Flughafen landen.
Weitere Forschungen in Arbeit
"Die Prognosen zur Entwicklung des Luftverkehrsaufkommens deuten darauf hin, dass künftig noch mehr Flugzeuge eingesetzt werden", erläutert Thomas Ludwig, wissenschaftlicher Mitarbeiter des DLR-Instituts für Flugführung, im pressetext-Interview. "Deshalb forschen wir nach einem Beitrag, um das Fliegen einerseits umweltschonender zu machen, indem man die Flieger möglichst schnell landen lassen kann und gleichzeitig dadurch die Kapazitäten an den Flughäfen zu erhöhen."
Das Thema der Nachhaltigkeit steht beim DRL auch in weiteren Projekten auf dem Plan (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110108001 ). Ludwig erklärt hierzu: "Es gibt andere Forschungsgruppen, die sich damit beschäftigen, wie das Fliegen an sich nachhaltiger wird. Wie man zum Beispiel optimal fliegt, um weniger Treibstoff zu verbrauchen oder wie durch einen optimalen Landeanflug Lärmbelästigung vermieden werden kann."
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