pte20110912014 in Business

E.ON: Fusion von Strom- und Gashandel geplant

Konzern will sich von Beteiligungen trennen - Zahlreiche Jobs betroffen


Gaskraftwerk: Konzernumbau wird konkret (Foto: E.ON AG)
Gaskraftwerk: Konzernumbau wird konkret (Foto: E.ON AG)

Düsseldorf/Stuttgart (pte014/12.09.2011/12:15) E.ON http://eon.com prüft eine Zusammenlegung der beiden Gesellschaften Ruhrgas und E.ON Energy Trading. "Entweder wird eine neue Gesellschaft gegründet, in der beide Töchter aufgehen, oder sie werden verschmolzen", wie die Financial Times Deutschland eine mit den Vorgängen vertraute Person zitiert. Bereits Ende vergangener Woche haben die Düsseldorfer beschlossen, beide Firmen in Personalunion zu führen. "Es gibt bisher Vorüberlegungen den Gashandel zusammenzulegen, konkrete Entscheidungen wurden jedoch nicht getroffen", so E.ON-Sprecher Carsten Thomsen-Bendixen gegenüber pressetext.

Zusammenschluss sinnvoll

"Aus Sicht des Unternehmens ist eine Fusion notwendig. Bei beiden Gesellschaften gibt es sehr viel Doppelarbeit und Parallelstrukturen, die nicht effizient sind", betont Bernhard Jeggle, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg http://lbbw.de , im Gespräch mit pressetext. E.ON diskutiert laut dem Medienbericht auch über einen möglichen Verkauf des Pipelinenetzes, zudem sollen die Förderaktivitäten abgespalten werden. Entscheidungen darüber könnten auf der nächsten Aufsichtsratssitzung Anfang November fallen.

Der Konzern plant bis 2015 Beteiligungen im Wert von 15 Mrd. Euro zu verkaufen, davon hat man laut Thomsen-Bendixen Anteile bereits für neun Mrd. Euro veräußert. "Die Abwicklung der Verkäufe wird vor allem schwieriger, wenn man sich von Beteiligungen trennt, die stärker miteinander verwoben sind", meint Jeggle. E.ON will bis spätestens 2015 seine Kosten von derzeit rund elf auf rund 9,5 Mrd. Euro pro Jahr spürbar senken. Mittelfristig könnten daher 9.000 bis 11.000 Arbeitsplätze vor allem in der Verwaltung betroffen sein.

Negativer Ausblick

Im ersten Halbjahr 2011 verzeichnete E.ON einen massiven Rückgang bei allen wesentlichen Ergebniskennzahlen. Während der Konzernumsatz mit rund 53 Mrd. Euro etwa 20 Prozent über dem Vorjahresniveau lag, ging das Adjusted EBITDA um 45 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro zurück. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:56 Uhr) notiert die E.ON-Aktie mit einem Minus von 3,44 Prozent bei 12,92 Euro.

Angesichts der politischen Interventionen und der außerordentlich schwierigen wirtschaftlichen Lage sieht sich E.ON gezwungen, die Ergebniserwartungen für das Gesamtjahr 2011 signifikant zu reduzieren. So gehen die Düsseldorfer auf Basis der momentanen Geschäftslage für das Konzernergebnis zum Jahresende von einem Adjusted EBITDA zwischen 9,1 und 9,8 Mrd. Euro aus. "Die Erreichung dieses Ziels ist realistisch. Ich gehe davon aus, dass wir im zweiten Halbjahr keine zusätzlichen negativen Überraschungen sehen werden", sagt Jeggle.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Dieter N. Unrath
Tel.: +43-1-81140-314
E-Mail: unrath@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|