pte20110901028 in Business

Strom auf dem Land deutlich teurer

Unterschiede beim Preisniveau der Grundversorger


Hochspannungsleitung: Strom in der Stadt billiger (Foto: pixelio.de/Janeela)
Hochspannungsleitung: Strom in der Stadt billiger (Foto: pixelio.de/Janeela)

Heidelberg/Berlin (pte028/01.09.2011/13:40) Die Preise der örtlichen Stromanbieter sind auf dem Land rund fünf Prozent höher als in städtischen Gebieten Deutschlands, wie eine Erhebung des Verbraucherportals Verivox http://verivox.de zeigt. Die Preisunterschiede ergeben sich jedoch nicht aus unterschiedlich hohen Abgaben, sondern sind der Preispolitik der Versorger geschuldet.

Strukturbedingte Kosten

In ländlichen Gebieten sind die Gebühren für die Nutzung der Stromnetze tendenziell höher, da weniger Haushalte mit einem größeren Netz verbunden sind. Ein Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 4.000 kWh bezahlt dort im Durchschnitt 238 Euro (netto) an Netznutzungsentgelten. In der Stadt liegt dieser Wert mit durchschnittlich 205 Euro deutlich niedriger.

"Dies hängt mit strukturbedingten Kosten zusammen. Auf dem Land sind zum Beispiel die Leitungskosten höher als in der Stadt", bestätigt auch Thorsten Kasper, Energiereferent bei der Verbraucherzentrale Energieberatung http://verbraucherzentrale-energieberatung.de , im Gespräch mit pressetext. Trotzdem gebe es keinen Grund für die höheren Preise. "Die Energiepreise in Deutschland sind im europäischen Vergleich ohnehin sehr hoch", kritisiert der Verbraucherschützer.

Unterschiede auch bei günstigsten Tarifen

Obwohl sich die regionalen Abgaben weitgehend ausgleichen, unterscheidet sich das Preisniveau der Grundversorger deutlich. In ländlichen Gebieten bezahlt ein Haushalt mit 4.000 kWh Jahresverbrauch in der Grundversorgung durchschnittlich 1.054 Euro (brutto), in der Stadt liegt dieser Wert bei 1.010 Euro. Bei den günstigsten Tarifen der örtlichen Grundversorger zeigt sich ein ähnliches Bild. Auffällig ist, dass sich diese Preisunterschiede bei den überregionalen Stromversorgern kaum wiederfinden.

Die Preispolitik der überregionalen Anbieter zeigt, dass es keinen sachlichen Grund für die unterschiedlichen Preise in städtischen und ländlichen Gegenden gibt. Verivox rät daher zum Vergleich der Strompreise und zum Wechsel des Anbieters. "Die Bereitschaft zum Wechsel ist jedoch in Ballungsräumen wesentlich größer als in ländlichen Gebieten", so Kasper gegenüber pressetext. Dies hänge auch mit der Bevölkerungsstruktur zusammen. "Viele Kunden identifizieren sich mit dem örtlichen Anbieter, weil dieser zum Beispiel auch für die jeweilige Region Arbeitsplätze schafft", ergänzt der Energieexperte.

(Ende)
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