pte20110824003 in Business

Smart Meter europaweit stark nachgefragt

In Deutschland für Neubauten bereits Pflicht


Zähler: Große Nachfrage nach Smart Meter (Foto: pixelio.de/Cisco Ripac)
Zähler: Große Nachfrage nach Smart Meter (Foto: pixelio.de/Cisco Ripac)

Frankfurt am Main/Kiel (pte003/24.08.2011/06:00) Viele europäische Staaten investieren derzeit in intelligente Zähler (Smart Meter), um die von der EU geforderten Energieziele bis 2020 zu erfüllen, wie eine Studie der Beratungsgesellschaft Frost & Sullivan http://frost.com zeigt. Die dritte Energierichtlinie hält die Mitgliedsstaaten an, bis zu diesem Zeitpunkt eine 80-prozentige Marktdurchdringung der Smart Meter sicher zu stellen. In Deutschland haben sich die Zähler noch nicht durchgesetzt.

"Im Rahmen des Atomausstieges hat Deutschland auch das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) novelliert. Die Gesetzesänderung sieht den verpflichtenden Einbau von Smart Metern vor", so Moritz Karg vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) http://www.datenschutzzentrum.de gegenüber pressetext.

Größtes Wachstum in England

Laut der Studie bestehen aufgrund der unterschiedlichen regulatorischen Herausforderungen in den jeweiligen Ländern dennoch erhebliche regionale Unterschiede und dies hat direkte Auswirkungen auf die Einführung. Frost & Sullivan prognostiziert ein Wachstum von 26 Prozent in Europa, wobei Großbritannien das größte Wachstumspotenzial unter allen europäischen Ländern aufweist. Die britische Regierung hat angekündigt, bis zum Jahr 2019 insgesamt 53 Mio. dieser intelligenten Strom- und Gaszähler in privaten Haushalten und Unternehmen zu installieren.

Durch die von der britischen Regierung veröffentlichten Pläne für eine Masseninstallation im Jahr 2014 verfügt der britische Smart-Meter-Markt über das höchste Wachstumspotenzial unter den europäischen Ländern. Auch die französische Energieregulierungsbehörde CRE hat ihrerseits Leitlinien herausgebracht, die auf eine verpflichtende Einführung abzielen, durch die alle Stromverbraucher bis 2016 über Smart-Meter verfügen müssen.

Datenschutz-Problematik

In Deutschland wurde im Juni 2011 ein Gesetz zur Novellierung des EnWG verabschiedet, das noch im Herbst diesen Jahres in Kraft treten soll. Nach den bisherigen Regelungen ist unter anderem erst bei einem Konsum von jährlich mehr als 6.000 Kilowattstunden der Smart Meter Pflicht.

Das ULD macht bei den Zählern auf die Datenschutzproblematik aufmerksam. "Wir sind selbstverständlich für Maßnahmen einer besseren Energieeffizienz, aber der Datenschutz darf dabei nicht zu kurz kommen. Man muss dafür sorgen, dass der Einzelne die Hoheit über seine Daten behält", so Karg im Gespräch mit pressetext.

Daher müssten technische Vorrichtungen installiert werden, die den Informationsfluss genau steuern. "Das heißt, für Daten, die personalisierbar sind, ist eine strenge Zweckbindung erforderlich", betont der Experte.

(Ende)
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