Deutsche Bahn plant Zukauf in Spanien
Zweitgrößter Busbetreiber Avanza im Visier
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Schild: DB prüft Zukauf (Foto: pixelio.de/Egon Häbich) |
Berlin/Dresden (pte018/23.08.2011/12:45) Die Deutsche Bahn (DB) http://deutschebahn.com ist an mehreren Tochtergesellschaften des spanischen Busbetreibers Avanza http://avanzabus.com interessiert, wie FTD und die spanische Zeitung Expansion berichten. Die Bahn führt angeblich mit dem Risikokapitalfonds Doughty Hanson http://doughtyhanson.com , dem Eigner der Busgesellschaft, Gespräche dazu. "Wir nehmen zu Marktspekulationen keine Stellung", so Heiner Spannuth, DB-Pressesprecher im Bereich Personenverkehr, gegenüber pressetext. Gleichzeitig betont der Sprecher, dass man den gesamten europäischen Markt beobachtet und für interessante Möglichkeiten offen ist.
Bus interessanter als Bahn
Bei den Gesprächen geht es laut den Berichten um mehrere Töchter von Avanza, dem zweitgrößten Anbieter des Landes mit einem Umsatz von etwa 400 Mio. Euro. Erst im August 2010 hat die DB das britische Transportunternehmen Arriva für rund drei Mrd. Euro übernommen. Für den Verkehrswirtschaftler Christos Evangelinos vom Institut für Wirtschaft und Verkehr der TU Dresden http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/vkw/iwv/vwipol wäre die Übernahme keine Überraschung: "Die Deutsche Bahn versteht sich als globaler Anbieter, daher versucht man sich in allen Bereichen der Verkehrswirtschaft zu positionieren", so der Experte im Gespräch mit pressetext.
Evangelinos sieht generell im Busbereich viele interessante Möglichkeiten für Verkehrsunternehmen: "Den Fernbus als Verkehrsmittel kann man flexibler einsetzen als die Bahn. Zudem gibt es Studien, die zeigen, dass Busse insgesamt umweltfreundlicher sind." Für die Passagiere spiele außerdem auch der Preis eine entscheidende Rolle. "Die Liberalisierung der Fernbusmarktes würde für intermodale Wettbewerbskräfte sorgen. Dadurch fallen die Preise und profitieren die Passagiere. So sind zum Beispiel lange Verbindungen in Großbritannien per Bus wesentlich günstiger", ergänzt Evangelinos.
Reisezentren geschlossen
Erst vergangene Woche ist die DB mit der Ankündigung, bis zum Jahr 2016 insgesamt rund 700 Stellen in den Reisezentren zu streichen, in die Schlagzeilen geraten. Das Unternehmen begründet dies damit, dass immer mehr Tickets im Internet gekauft werden. Der branchenübergreifende Trend - Kunden informieren sich zunehmend über Internet oder das Mobiltelefon und kaufen dort auch ihre Fahrkarten - wird sich laut DB auch aufgrund neuer Technologien fortsetzen und beschleunigen. Deshalb erwartet das Unternehmen für das Jahr 2016 nur noch einen Umsatzanteil der Reisezentren von 17 Prozent.
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