pte20110816017 in Business

Roth & Rau schreibt rote Zahlen

Projektverzögerungen führen zu Umsatzrückgang


Antireflexbeschichtungsanlage: Roth & Rau mit Umsatzrückgang (Foto: Roth & Rau)
Antireflexbeschichtungsanlage: Roth & Rau mit Umsatzrückgang (Foto: Roth & Rau)

Hohenstein-Ernstthal (pte017/16.08.2011/13:35) Der deutsche Solar-Anlagenbauer Roth & Rau AG http://roth-rau.de ist im ersten Halbjahr 2011 in die roten Zahlen gerutscht. Der Umsatz ist um fast 22 Prozent von 118,82 auf 92,82 Mio. Euro zurückgegangen. Insgesamt belief sich das EBIT für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres auf minus 24,44 Mio. Euro, nach 6,06 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. "Die Endabnahmen einiger Projekte haben sich verzögert", so Mario Schubert, Pressesprecher des Unternehmens, gegenüber pressetext.

Auftragslage hat sich abgekühlt

Besonders Lieferterminverschiebungen durch einige Kunden wegen des jüngsten Nachfragerückgangs im Zell-Equipmentmarkt haben zum negativen Ergebnis geführt. "Für viele Abnehmer, die vor allem in China beheimatet sind, wird die Finanzierungslage schwieriger. Die Unternehmen erhalten in den vergangen Wochen aufgrund der Bekämpfung der überhitzten chinesischen Wirtschaft weniger Staatskredite", konstatiert Schubert. Dies führe daher zu Stornierungen und Verschiebungen.

Die verhaltene Nachfrage nach Produktionsequipment, vor allem für die Herstellung kristalliner Silizium-Solarzellen in den Kernmärkten, wird laut dem Sprecher in den kommenden Monaten anhalten. "In der Zellproduktion werden derzeit neue Hocheffizienztechnologien entwickelt, was ein weiterer Grund für die aktuelle Investitionszurückhaltung unserer Kunden ist. Daher erwarten wir positive Impulse von der Markteinführung unserer neuesten Produkte in den Bereichen Hetero-Junction-Technologie und Rückseitenpassivierung, die für die zweite Jahreshälfte geplant ist", zeigt sich Schubert optimistisch.

Ein weiterer Grund für das Halbjahresergebnis sind Anlaufschwierigkeiten bei der neuesten Generation der Antireflexbeschichtungsanlagen. Darüber hinaus war das Ergebnis durch Sondereffekte - unter anderem wegen des Strukturoptimierungsprogramms innerhalb des Unternehmens - belastet.

Unsicherer Ausblick

Die Ertragslage wird sich laut Schubert im zweiten Halbjahr 2011 voraussichtlich verbessern, wenngleich der Ausblick insgesamt von erheblichen Unsicherheiten geprägt ist. Eine belastbare Prognose zum voraussichtlichen Umsatzvolumen und dem damit verbundenen Ergebniseffekt kann das Unternehmen derzeit noch nicht treffen, da dies einerseits von der erfolgreichen Projektabwicklung der Roth & Rau-Konzerngesellschaften, aber auch von der weiteren Marktentwicklung und der Mitwirkung der Kunden abhängt.

Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:02 Uhr) notiert die Aktie mit einem leichten Minus von 0,09 Prozent bei 22 Euro. Das Schweizerische Solarunternehmen Meyer Burger http://meyerburger.ch hält derzeit fast 85 Prozent der Stimmrechte und plant den Rest im freien Markt zukaufen. Rau & Roth soll dann von der Börse genommen werden.

(Ende)
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