pte20110813004 in Business

Chinesen sind sparsamer als Amis

Vor allem für Bildung wird im Land des Lächelns gespart


Konfuzius: Chinesen sparen für die Bildung (Foto: pixelio.de/Rolf Handke)
Konfuzius: Chinesen sparen für die Bildung (Foto: pixelio.de/Rolf Handke)

Columbia,Missouri/Wien (pte004/13.08.2011/06:00) Chinesische Haushalte sind sparsamer als US-amerikanische. Dies hängt mit den kulturellen und ökonomischen Unterschieden zwischen den beiden Ländern zusammen, wie eine Studie der Universität von Missouri http://www.missouri.edu zeigt. "Die Chinesen sind ein unheimlich sparsames Volk. Der Spargedanken ist stark ausgeprägt und hat einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft", bestätigt Richard Trappl, Universitätsprofessor am Institut für Ostasienwissenschaften der Universität Wien http://sinologie.univie.ac.at , im Gespräch mit pressetext.

Bildung mit hohem Stellenwert

Die Studie hat das Sparverhalten der Haushalte in China und in den USA untersucht und nimmt dabei die drei gängigsten Sparmotive - Rücklagen, Bildung und Altersvorsorge - unter die Lupe. Dabei stellt sich heraus, dass 60 Prozent der chinesischen Haushalte einen Notgroschen haben, jedoch nur 35 Prozent der US-amerikanischen Haushalte für Notfälle Geld zurücklegen.

59 Prozent der chinesischen Haushalte in den Städten sparen für die Bildung, während nur 19 Prozent der US-Amerikaner für Schule & Co Geld weglegen. In der chinesischen Kultur, die durch den Konfuzianismus beeinflusst ist, hat die Bildung einen hohen Stellenwert. "Eltern sorgen sich schon in frühen Jahren um die Ausbildung ihrer Kinder und legen auch für den späteren Universitätsbesuch viel Geld zur Seite", unterstreicht Trappl.

Problem Altersvorsorge

Kaum Unterschiede gibt es beim Motiv Altersvorsorge, außer dass chinesische Haushalte mit niedrigem Einkommen mehr für das Alter vorsorgen, als vergleichbare US-Haushalte. Dies hängt mit dem Vorhandensein von Wohlfahrtseinrichtungen zusammen. So bietet in den Vereinigten Staaten zum Beispiel die Arbeitslosenversicherung ein relatives Sicherheitsnetz, wohingegen in China soziale Netze de facto nicht existent sind. "Chinesische Haushalte sind daher im Notfall auf Unterstützung durch die Familie angewiesen", sagt Trappl, der gleichzeitig betont, dass es durch die Ein-Kind-Politik kaum mehr Großfamilien gibt.

Zudem sei die Lebenserwartung in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen, damit gebe es auch einen höheren Anteil an älteren Menschen. "Hier gibt es Druck auf die Regierung ein entsprechendes Sozialsystem zu installieren, dieses steht aber erst am Anfang", so der Sinologe.

(Ende)
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