Rote Zahlen: Merck enttäuscht
Operatives Ergebnis bricht ein - negative Währungseffekte
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Zentrale: Merck mit Ergebnisrückgang (Foto: Merck KGaA) |
Darmstadt/Frankfurt am Main (pte021/27.07.2011/12:35) Merck KgaA ist in die roten Zahlen gerutscht. Das operative Ergebnis ist im zweiten Quartal von 326,2 Mio. Euro im Vorjahr auf minus 11,4 Mio. Euro eingebrochen. Der Umsatz des Pharma- und Chemiekonzerns ist um 15,7 Prozent auf 2,55 Mrd. Euro gestiegen. "Das Ergebnis hat mich überrascht, ich habe mir bessere Zahlen erwartet", so Elmar Kraus, Analyst bei der DZ Bank http://www.dzbank.de , gegenüber pressetext.
Vor allem hohe Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, die sich von 146 Mio. auf 319 Mio. Euro verdoppelten, haben auf das Ergebnis gedrückt. In dieser Summe sind die Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation für die Sparten Millipore in Höhe von 46 Mio. Euro und von Merck Serono im Jahr 2007 in Höhe von 263 Mio. Euro enthalten. Zum Ergebnis haben auch die betrieblichen Aufwendungen und Erträge beigetragen, die sich im Berichtszeitraum auf minus 270 Mio. Euro verdoppelt haben. Für die größte Wertminderung dabei sind Überkapazitäten in der Biotech-Produktionsanlage am Schweizer Standort in Corsier-sur-Vevey verantwortlich.
Außerdem haben Währungseffekte dem ältesten pharmazeutisch-chemischen Unternehmen der Welt zu schaffen gemacht. Besonders in der Sparte Performance Materials - Merck ist auch Hersteller von Flüssigkristallen, die für Entwicklung von Bildschirmen benötigt werden - sind die Gesamterlöse nominal niedriger ausgefallen. Negative Währungseffekte bedingt durch den Taiwan-Dollar und den Dollar sind dafür verantwortlich gewesen. "Die meisten LCD-Hersteller, welche die Flüssigkristalle benötigen, sitzen in Taiwan, daher werden die Produkte in Taiwan-Dollar abgerechnet", erklärt Kraus.
Aktie verliert mehr als fünf Prozent
Die Geschäftsleitung rechnet aktuell für das Gesamtjahr nun in der Gruppe nur noch mit einem operativen Ergebnis von rund eine Mrd. Euro. Damit bleibt die aktuelle Prognose aufgrund der Vielzahl von einmaligen Wertberichtigungen hinter der Erwartung vom April zurück.
Der Aktienkurs hat jedenfalls das Ergebnis zu spüren bekommen: Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:30 Uhr) notierte das Papier mit einem minus von 5,41 Prozent bei 73,30 Euro. Kraus stuft derzeit die Aktie auf Buy, das Kursziel beträgt 80 Euro. Der Analyst betont gleichzeitig, dass der Wert genau beobachtet werde und sich die Einstufung noch ändern könnte.
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