pte20110727015 in Business

Praktiker im zweiten Quartal im freien Fall

Verlustserie hält an - Aktie verliert über fünf Prozent


Praktiker-Werbung: Mit Rabatten ist vorerst Schluss (Foto: praktiker.de)
Praktiker-Werbung: Mit Rabatten ist vorerst Schluss (Foto: praktiker.de)

Kirkel (pte015/27.07.2011/10:35) Die deutsche Baumarktkette Praktiker http://www.praktiker.de muss im saisonal wichtigen zweiten Quartal herbe Verluste verkraften. Wie das Unternehmen heute, Mittwoch, bekannt gab, summieren sich diese auf 307,1 Mio. Euro. Ein Jahr zuvor hatte der im saarländischen Kirkel beheimatete Konzern noch 25,8 Mio. Euro Gewinn erwirtschaftet. Auch operativ sieht es wenig gut aus. So rutschte das EBITA um 35,9 Prozent auf 41,7 Mio. Euro ab. Der Umsatz schrumpfte um 7,9 Prozent auf 956,6 Mio. Euro. Die Börsianer strafen die Aktie ab.

Keine Rabatte mehr

"Praktiker befindet sich im Übergang von einem alten in ein neues Vermarktungssystem. Wir wollen statt Rabattaktionen zukünftig mehr auf Service und Beratung setzen", sagt Praktiker-Sprecher Harald Günter gegenüber pressetext. Dies bezieht sich vor allem auf die Aktion "20 Prozent auf alles", die zuletzt zum Jahresende initiiert wurde. "Auch die Kundschaft braucht noch Zeit, um sich an die Umstellung zu gewöhnen. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass uns die Wende gelingt", so Günter. Dabei helfen soll Werbeträger Boris Becker seit dem 1. April.

Selbst Analysten zeigen sich von den heute präsentierten Zahlen verwundert. Diese waren in ihren Schätzungen bereits von schlechten Zahlen ausgegangen, wurden jedoch eines Besseren belehrt. Die Schätzungen lagen bei einem Umsatz von 971 Mio. Euro und einem bereinigten EBITA von 48,6 Mio. Euro. Im Gesamtjahr erwartet der Konzern, der seit Freitag auf den Namenszusatz "Bau- und Heimwerkermärkte Holding" verzichtet und nur noch "Praktiker AG" heißt, unverändert ein sinkendes operatives Ergebnis vor Sondereffekten.

CEO nimmt seinen Hut

An der Börse kommt das Zahlenwerk nicht gut an. Bei Redaktionsschluss der Meldung (10:34 Uhr) notiert das Praktiker-Papier mit einem deutlichen Minus von 5,31 Prozent bei 2,73 Euro. "Neben dem neuen Vermarktungssystem haben sich die beiden Auslandsmärkte Griechenland und Rumänien unter den Erwartungen entwickelt. Die Konjunktur ist wenig beeinflussbar", so Günter auf pressetext-Nachfrage. Zu allem Überfluss hat CEO Wolfgang Werner vergangene Woche sein Mandat niedergelegt. Dieser wird sein Amt aber bis zur Nachfolge fortsetzen.

(Ende)
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