Biotechriese Qiagen muss Ausblick revidieren
Getrübte Marktbedingungen in Europa und den USA
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Reagenzgläser: Qiagen schränkt Ausblick ein (Foto: pixelio.de, Rolf van Melis) |
Hilden/Stuttgart (pte011/26.07.2011/11:10) Das Biotechnologie-Unternehmen Qiagen http://qiagen.de hat seine Geschäftserwartungen für 2011 überraschend gedämpft. Wie die auf Probenvorbereitungs- und Testtechnologien für die molekulare Diagnostik spezialisierte Firma heute, Dienstag, bekannt gegeben hat, belasten die anhaltend schwierigen Marktbedingungen in den USA und Europa. Zwar erwartet die Qiagen-Spitze ein Wachstum oberhalb des Niveaus des ersten Halbjahres 2011, es wird aber niedriger ausfallen als angenommen. Die Börsianer reagieren verstimmt. Die Aktie bricht deutlich ein.
"Reaktionen übertrieben"
"Von der operativen Seite her betrachtet, hat das Unternehmen die Erwartungen übertroffen. Die eingetrübten Aussichten sind zwar alles andere als erfreulich und wirken sich negativ auf den heutigen Kurs aus, dennoch halte ich die Marktreaktionen für übertrieben" so Karl-Heinz Scheunemann von der Landesbank Baden-Württemberg http://lbbw.de gegenüber pressetext. Wenngleich Konkurrenten wie Roche nicht schlafen, stimmen den Analysten weitere Krebs-Tests, an denen Qiagen arbeitet, mit Blick auf die zukünftige Entwicklung zuversichtlich.
Konzernchef Peer Schatz hatte am Montagabend nach US-Börsenschluss seinen Ausblick für den Überschuss zusammengestrichen. Im zweiten Quartal brach der Gewinn um 14 Prozent auf 33,3 Mio. Dollar ein und setzte damit seinen Gewinnrückgang vom ersten Quartal weiter fort. Unter dem eingetrübten Ausblick leidet die Aktie. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:08 Uhr) notiert das Qiagen-Papier mit einem Minus von 4,31 Prozent bei 11,89 Euro.
Aktienkurs verliert deutlich
Bei dem um Sonderposten bereinigten Gewinn pro Aktie geht der Vorstand für das laufende Jahr nur noch von einem Anstieg um rund drei Prozent auf 0,96 Dollar aus. Bislang hatte die Biotechfirma mit einem Wachstum zwischen sieben und 13 Prozent gerechnet. In der neuen Prognose sei die bereits bekannt gegebene Verwässerung von 0,03 Euro pro Anteilsschein in Zusammenhang mit Investitionen und der Zukäufe von Cellestis und Ipsogen schon enthalten.
Auch wenn Analysten mit einem Gewinn je Aktie von 1,02 Dollar gerechnet haben, geht der Konzern für das zweite Halbjahr bei konstanten Wechselkursen von einem Umsatzwachstum von sieben Prozent aus. "Qiagen macht sein Geschäft zu einem großen Teil mit wichtigen Vorsorgetests auf Gebärmutterhalskrebs", erläutert Scheunemann im pressetext-Gespräch. Rund ein Fünftel des gesamten Umsatzes in den Vereinigten Staaten machen diese Tests aus.
Mit Blick auf das Gesamtjahr betrachtet, hat das im TecDax gelistete Unternehmen ein Plus beim Umsatz von rund drei Prozent bei konstanten Wechselkursen in Aussicht gestellt. Bisher wurden fünf bis sieben Prozent erwartet. In der zweiten Jahreshälfte und 2012 soll sich das Wachstum beschleunigen, sagt Qiagen-Finanzvorstand Roland Sackers. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um sieben Prozent auf 282 Mio. Dollar. Das operative Ergebnis kletterte um acht Prozent auf 46,5 Mio. Dollar - klar über den Erwartungen der Analysten.
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