Vergütungen: Bankmanager in den USA im Vorteil
Regulierung in Europa soll kurzfristige Bereicherung verhindern
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Dollar-Scheine: USA für Manager attraktiver als Europa (Foto: pixelio.de, Sturm) |
Wien (pte001/02.07.2011/06:00) Europas Banken haben im Kampf um die besten Köpfe mit Blick auf Vergütungssysteme das Nachsehen. Zu dem Ergebnis gelangt eine neue Erhebung der Beratungsgesellschaft Mercer http://mercer.com , für die 63 Finanz- und Versicherungsunternehmen befragt wurden. Der Grund für den Wettbewerbsnachteil liegt vor allem in den Rahmenbedingungen. Hierzulande haben die Behörden peinlich genau festgelegt, wie die Unternehmen Bonus-Aufschiebungen zu strukturieren haben und welche Arten von Vergütungen eingesetzt werden dürfen.
Europa hat Blick auf Performance
Wettbewerbsvorteile sehen die Studienautoren in den USA. Dort wurden zur Regulierung der Vergütung im Finanzsektor Richtlinien entwickelt, die zwar aufzeigen, was von den Firmen erwartet wird, jedoch großen Spielraum für die Interpretation und Anwendung lassen. Infolge dieser internationalen Unterschiede findet sich derzeit eine Art "Patchwork-Ansatz" bei der Regulierung der Vergütung im Finanzsektor vor. Insbesondere die sogenannten "Deferred Bonusses", die aufgeschobenen Boni, sollen kurzfristiges, riskantes Management verhindern.
Bei den aufgeschobenen Vergütungen wird ein Teil des individuellen Bonus zurückgestellt oder verschoben, typischerweise für mindestens drei Jahre. Die meisten europäischen Banken setzen inzwischen sogenannte Performance-Konditionen oder Malus-Regelungen ein, um die aufgeschobenen Beiträge zu reduzieren oder zu eliminieren. Dies ist immer dann der Fall, wenn die wirtschaftliche Entwicklung des Instituts nicht so positiv verläuft wie angestrebt. In den USA haben viele Banken diese Bonus-Aufschiebungen hingegen noch nicht eingeführt.
Kaum Erwartungsdruck in den USA
Ein weiterer Anreiz für Bankführungskräfte, sich in den USA nach einem neuen Arbeitgeber umzuschauen, ist, dass hier nur 50 Prozent der Institute langfristig laufende Aktienpläne, die von den Performance-Konditionen abhängen, anbieten. Zum Vergleich: In Europa offerieren bereits 88 Prozent der Banken dieses Modell. Eine weitere Erleichterung für Manager in den USA: Für Aktienoptionspläne setzen 75 Prozent der Institute in Europa der Erreichen der Performance-Ziele voraus, während der Druck bei keiner Bank in Nordamerika zu finden ist.
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