Immobilienfirma Prime Office stolpert an die Börse
Portfolio unzureichend dargestellt - Aktie notiert aber über Ausgabepreis
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Bär und Stier: Prime Office will Schulden drücken (Foto: pixelio.de, Wengert) |
München/Erkrath (pte024/01.07.2011/13:55) Der IPO der Münchner Büroimmobiliengesellschaft Prime Office http://www.prime-office.de ist nur auf mäßiges Interesse bei den Investoren gestoßen. So hatte das Unternehmen den einst für den 24. Juni geplanten Börsengang um eine Woche aufschieben müssen. Die hohen Preise für die Papiere hatten für wenig Begeisterung gesorgt. Zwar kletterte die Aktie zeitweise auf 6,85 Euro, kurze Zeit später fiel diese jedoch sehr rasch wieder auf 6,50 Euro zurück und liegt bei Redaktionsschluss nur 0,30 Euro über dem Ausgabekurs.
"Aktie ein Geheimtipp"
Die Gesellschaft hatte die bis zu 42 Mio. zum Verkauf stehenden Titel in einer Preisspanne zwischen 7,00 und 9,50 Euro angeboten, bevor sie wegen geringer Nachfrage auf 6,20 Euro zurückgesetzt werden mussten. Auch haben sich Altaktionäre entgegen der ursprünglichen Pläne dazu entschlossen, noch weiter an Bord zu bleiben. Dazu zählen Investoren von zehn geschlossenen Fondsgesellschaften. "Auch wenn der IPO hätte besser laufen können, hat die Aktie enormes Potenzial", so Immobilienkenner Dieter Thomaschowski gegenüber pressetext.
Dem Insider zufolge hätte das Management von Prime Office in verstärktem Maße Investoren ansprechen sollen und ihnen das Thomaschowski zufolge "hervorragende Portfolio" erläutern müssen. "Vielen Investoren war das Portfolio von Prime Office nicht wirklich greifbar. Das ist schade, denn das Unternehmen hat Objekte in guten Lagen und zudem die Mietverträge im Griff. So hätte es sogar Investoren gegeben, die 7,00 Euro für die Aktie gezahlt hätten", weiß Thomaschowski im pressetext-Gespräch. "Die Aktie ist ein Schnäppchen und ein Geheimtipp."
190 Mio. Euro für Schuldenabbau
Die Zahl der zum Verkauf angebotenen Aktien hatte Prime Office auf 34,5 Mio. reduziert und die IPO-Verschiebung aufgrund der Krise in Griechenland erwogen. Als Nettoemissionserlös fließen dem Unternehmen nach Abzug der Transaktionskosten knapp 203 Mio. Euro zu. Die Münchner wollen davon 190 Mio. Euro in die Rückzahlung von Darlehen und zur Stärkung ihrer Eigenkapitalbasis aufwenden, um dadurch eine REIT-konforme Finanzierungsstruktur zu erreichen. Den verbleibenden Teil will Prime Office in neue Immobilien investieren.
Neben der zu wenig deutlich gemachten Darstellung des Portfolios dürften Investoren auch auslaufende Kredite und hohe Schulden in Höhe von 759 Mio. Euro verschreckt haben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen Umsätze über 75 Mio. Euro. Allerdings musste das Management gleichzeitig tiefrote Zahlen ausweisen. Millionenschwere Finanzaufwendungen hatten das Ergebnis auf minus zehn Mio. Euro gedrückt. Prime Office vermietet derzeit 14 Bürohäuser in Westdeutschland mit 385.000 Quadratmetern Nutzfläche.
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