Mobile Apps: Banken zeigen sich weiter ignorant
Hälfte der weltweit größten Institute in Verweigerungshaltung
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Generation 50-Plus: Apps wettbewerbsentscheidend (Foto: pixelio.de, Boscolo) |
Zürich (pte001/01.06.2011/06:00) Der Großteil der Finanzinstitute geht nicht mit der Zeit und kann Kunden keine mobilen Apps für das Smartphone anbieten. Nur die Hälfte der 30 größten Banken und Vermögensverwalter haben hingegen die Zeichen der Zeit erkannt. Zu diesen Ergebnissen gelangt eine Analyse der Informations- und Networkingplattform MyPrivateBanking http://myprivatebanking.com . Es hat sich auch herausgestellt, dass lediglich zehn Prozent der Finanzdienstleister mobile Apps bereitstellen, die über einfachstes Online-Banking hinausgehen.
App als Wettbewerbsvorteil
"Apps sind nicht nur für die Jüngeren ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der eigenen Bank. Zunehmend ist auch die Generation 50-Plus in sozialen Netzwerke wie Facebook tätig", meint Steffen Binder, Research Director bei MyPrivateBanking, auf Nachfrage von pressetext. "Das Angebot an mobilen Apps entpuppt sich somit immer stärker als Wettbewerbsvorteil", erklärt Binder. Ein Großteil der Institute stünde sich in diesem Punkt selbst im Weg. Anstatt mit der Zeit zu gehen, verharren Banken in alten Strukturen und sind zu konservativ, sagt der Experte.
Im Detail fanden die Branchenkenner heraus, dass nur 15 Banken mobile Apps anbieten. Nur sechs der untersuchten 30 Institute offerierten Apps mit Funktionen, die nicht auch schon über die Webseite erhältlich waren. Nur drei Banken boten den Kunden Apps an, die über das reine Abrufen von Kontoinformationen oder Online-Banking hinausgingen. "Ortsbezogene Dienste, wie etwa Wegweiser zur nächsten Filiale oder dem nächsten Geldautomaten sind beim Gros der Banken noch längst kein Standard", unterstreicht Binder im Interview mit pressetext.
Ortsbezogene Dienste bleiben Wunschtraum
In Zeiten, in denen Smartphones und Tablet-PCs zunehmend an Bedeutung gewinnen, gibt es laut Studie kein Institut, das eine umfassende App anbietet, die Kunden Finanzinformationen in Echtzeit sowie Auswertungen zum Portfolio oder Zugang zu Research-Daten ermöglicht. Die beste von MyPrivateBanking bewertete App kommt von der Standard Chartered Bank in Singapur und reicht vom ortsbezogenen Suchwerkzeug für Geldautomaten und Filialen, über Kontoinformationen bis hin zu Zahlungsfunktionen mittels Kreditkarte und E-Scheck.
Das Zögern der Banken führt Binder auf eine allgemeine Zurückhaltung gegenüber den neuen Kommunikationstechnologien zurück, die sich auf den Webseiten der Banken sowie dem eher ungenügenden Angebot bei sozialen Medien widerspiegelt. "Gründe sind Fehleinschätzungen in Hinblick auf die zunehmende Wichtigkeit dieser Technologien, langsame Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse sowie eine gewisse Ignoranz", so MyPrivateBanking-Chef Christian Nolterieke. Banken und Vermögensverwalter sollten die eigene Zurückhaltung überwinden.
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