Fallende US-Häuserpreise: Vorboten der neuen Krise
Weiter Notverkäufe - Achtmonatiger Abwärtstrend setzt sich fort
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US-Immobilie: Weitere Leerstände erwartet (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm) |
New York/Hergiswil (pte014/27.04.2011/10:50) Zur desaströsen Haushaltslage vieler Gemeinden in den USA gesellen sich weiter fallende Immobilienpreise. Weil das Angebot die Nachfrage bei weitem übersteigt und Investoren Wohnhäuser bereits seit längerem als unsichere Anlageform sehen, sprechen Marktinsider gegenüber pressetext bereits von den "Vorboten einer neuen Krise ungeahnten Ausmaßes". Die Einschätzung ist nicht unbegründet. Dem S&P-Case-Shiller-Häuserindex zufolge setzt sich der Abwärtstrend bereits den achten Monat in Folge fort.
Angst vor Double Dip
Im Detail fielen die Häuserpreise im Vergleich zum Vorjahr in den Städten um 3,3 Prozent. Das Branchenbarometer hielt sich damit nur äußerst knapp über den Tiefständen vom April 2009. Besonders von der negativen Preisentwicklung betroffen sind die Städte Minneapolis im Bundesstaat Minnesota und San Francisco in Kalifornien. Der Alltag ist vor allem durch Notverkäufe und Zwangsversteigerungen geprägt. Die Angst vor einem "Double Dip" steigt.
Ein Blick in die Statistik offenbart die schwierige Lage. Im Durchschnitt kostet ein Haus in den USA heute so viel wie im Sommer 2003. Branchenbeobachter hatten darauf gehofft, dass der Markt in den Sommermonaten wieder anzieht. "Die neuesten Daten zu Häuserverkäufen, neu gebauten Häusern, Zwangsversteigerungen und Arbeitslosigkeit bestätigen jedoch, dass wir uns immer noch in einer langsamen Erholung befinden", sagt S&P-Experte David Blitzer.
Häuserpreise als Wirtschaftsindikator
"Die Preise werden sich nur langsam wieder einpendeln. Das hängt nicht zuletzt auch davon ab, wie sich die Wirtschaft und damit die Arbeitslosenquote entwickelt", sagt ein Schweizer Immobilienexperte auf Nachfrage von pressetext. Die Immobilienpreise seien ein Indikator dafür, wie sich die Gesamtwirtschaft von der Rezession in den Jahren 2008 und 2009 erholt. Der Kollaps am US-Immobilienmarkt war die verheerendste Krise seit den 1930er Jahren.
Die Regierung hatte Häuserkäufe mit Steuervergünstigungen für Menschen, die zum ersten Mal eine Immobilie erwerben wollten, angekurbelt. Seitdem dieser Anreiz im vergangenen Frühjahr ausgelaufen ist, begannen die Preise wieder zu fallen. Ökonomen befürchten wegen der angespannten Situation, dass sich die US-Wirtschaft langsamer erholt. Hauseigentümer könnten beim weiteren Preisverfall zu neuen Banken-Sicherheitszahlungen gezwungen sein.
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