KMU verdauen nur allmählich die Finanzkrise
Dezent positive Zukunftsaussichten - Große Unterschiede zwischen Branchen
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Baubranche: KMU sehen Licht am Ende der Krise (Foto: pixelio.de / Rainer Sturm) |
St. Gallen (pte007/28.08.2010/13:30) Im kolportierten Aufschwungsjahr nach der Wirtschafts-, Sozial- und Finanzkrise ist die Lage bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) noch volatil und angespannt. Zwar konnten sich aufgrund verschiedener Faktoren einzelne Branchen erholen, für andere erweist sich die nähere Zukunft jedoch als unsicher. Als durchwegs profitsicher erwiesen sich hingegen antizyklische Investitionen, die risikofreudige Unternehmen während der Krise abgewickelt haben.
"Sehr gut läuft es derzeit für die KMU im Baubereich. Es herrscht nach wie vor eine große Nachfrage und man profitiert von den niedrigen Zinsen", erklärt Thomas Zellweger vom Institut für KMU an der Universität St. Gallen http://www.kmu.unisg.ch/ im Gespräch mit pressetext. Andere Branchen wie die verarbeitende Industrie oder der Maschinenbau blicken etwas unsicherer in die Zukunft. "Im Moment geht es diesen Branchen zwar ganz gut, man leidet aber hier an den Wechselkursverschiebungen beim Euro. Denn diese wurden durch die Griechenlandkrise noch zusätzlich verschärft", so der KMU-Experte.
Erfahrene auf der Bremse
Die Stimmung bei den Familienbetrieben ist derzeit noch verhalten. "Man ist jetzt - je nach Branche - vorsichtig optimistisch, aber der längerfristige Ausblick ist für die Betriebe sehr schwierig", sagt Zellweger. Überraschend positive Meldungen kommen hingegen von der Transportindustrie. "Der Transport reagiert sehr zyklisch und zieht jetzt wieder mächtig an", erklärt der Analyst im pressetext-Interview.
KMU, die während der Krise antizyklisch investiert haben, steigen als Gewinner aus der Krise aus. "Unternehmen mit höherer Liquidität haben die Krise mitunter als weniger existenzbedrohend empfunden. Diese Firmen nutzten die Krise als Chance, sie nahmen billige Kredite auf und erschlossen neue Märkte", so Zellweger. Bei diesen risikofreudigen KMU hat eine Studie der Universität St. Gallen darüber hinaus ergeben, dass vor allem Firmen mit weniger Krisenerfahrung solcherart Risiken eingingen. "Dies ist eine überraschende Erkenntnis. Entgegen unseren Erwartungen stiegen die erfahrenen Firmen eher auf die Kostenbremse anstatt zu investieren", sagt der KMU-Experte.
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