Russland: Getreideexport-Stopp als Preistreiber
Brotpreise im Nahen Osten könnten steigen
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Getreide: Russland hat seine Ausfuhren vorerst gestoppt (Foto: pixelio.de/stolze) |
Moskau (pte004/16.08.2010/06:10) Nach der schweren Dürre und den dramatischen Waldbränden in Russland hat das Land den Export von Getreide eingestellt. Als einer weltgrößten Produzenten von Weizen, Gerste und Roggen könnte diese Entscheidung weitreichende Auswirkungen haben, berichtet die BBC. So könnte beispielsweise der Brotpreis im Nahen Osten ansteigen.
Brände verwüsten Felder
Russland versucht mit dem Exportstopp, die Lebensmittelpreise im eigenen Land unter Kontrolle zu halten. Dabei zeigen aktuelle Daten, dass mit der diesjährigen Ernte nicht einmal die heimische Nachfrage befriedigt werden kann. Hunderte von Bränden verwüsteten in den vergangenen drei Wochen weite Teile Russlands - die Getreideernte wurde dadurch stark beeinträchtigt. Die Erträge lägen mindestens ein Drittel unter den Zahlen von vergangenem Jahr.
Mit dem Exportstopp soll nun vermieden werden, dass die Lebensmittelpreise sprunghaft ansteigen. Die vorübergehenden Maßnahmen seien nicht nur wirtschaftlich motiviert, so Experten. Brot gehöre in Russland zu nahezu jeder Mahlzeit - steigende Brotpreise hätten bereits in der Vergangenheit zu heftigen Unruhen in der Bevölkerung geführt.
Wie lange der Exportstopp aufrecht bleiben soll ist bislang unklar. Präsident Dimitri Medwedew stellte eine Aufhebung bis Jahresende in Aussicht, während Premierminister Wladimir Putin davon sprach, die Maßnahmen bis nächstes Jahr aufrecht zu erhalten. Er erwarte dieses Jahr lediglich eine Ernte von 60 Mio. Tonnen im Vergleich zu 97 Mio. Tonnen im vergangenen Jahr.
Leichte Preisanstiege erwartet
Russland brauche 80 Mio. Tonnen um die heimische Nachfrage zu befriedigen. 2009 wurde noch ein Viertel der Ernte exportiert, hauptsächlich in den Nahen Osten. In Ländern wie Ägypten, Türkei, Syrien, Iran oder Lybien werden nun leichte Preisanstiege erwartet.
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