Ölpest im Golf ruiniert Wert von Strandimmobilien
600.000 Häuser betroffen - Bis 2015 rund drei Milliarden Dollar Verlust
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Ölverschmutzter Strand: Preisverfall pro Haus beträgt rund 56.000 Dollar (Foto: bp.com) |
New York (pte001/03.08.2010/06:00) Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko wird nun auch für die US-Immobiliengesellschaften zur Bewährungsprobe. Weil potenzielle Kaufinteressenten bewusst Strandabschnitte meiden, die von der Ölpest betroffen sind, verlieren die in Küstennähe angebotenen Strandhäuser im Schnitt 56.000 Dollar an Wert. Besonders vom Preisrutsch betroffen sind die Städte Gulfport, Mobile und Pensacola, heißt es in einem Bericht der Firma CoreLogic http://corelogic.com .
Marktauslöschung befürchtet
Dass die aktuelle Lage für viele Maklergesellschaften besonders gefährlich ist, zeigt sich am flächenmäßigen Ausmaß der Ölkatastrophe. Die Verluste aus dem Preisverfall belaufen sich 2010 geschätzt auf 648 Mio. Dollar. Für die nächsten fünf Jahre ist mit Wertberichtigungen über drei Mrd. Dollar zu rechnen. Angesichts dieser Zahlen befürchten Fachleute bereits das Ende des Markts für Südstaaten-Häuser mit Meerblick. Rund 600.000 Objekte sind betroffen.
Besitzer von Immobilien der betroffenen Strandabschnitte in den US-Bundesstaaten Alabama, Mississippi und Florida hoffen aber auf Entschädigungszahlungen durch den Verursacher BP. Zu diesem Zweck hat der britische Mineralölgigant 32,2 Mrd. Dollar zurückgestellt, berichtet Bloomberg. Bei der Entschädigung für den Preisverfall will BP laut seinem Sprecher Steve Rinehart einzelfallbezogen vorgehen. In Florida arbeiten Gutachter bereits in 26 Landkreisen.
Entschädigungen oft schwierig
Die Bestimmung des Preisverfalls gestaltet sich jedoch alles andere als einfach. Denn bereits seit der Explosion der BP-Offshore-Ölplattform Deepwater Horizon am 20. April (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100610001/) begannen sich immer weniger potenzielle Käufer für den Erwerb oder die Anmietung zu interessieren. BP hat angekündigt, die an den Konzern gerichteten Ansprüche genau zu prüfen. So soll Missbrauch ausgeschlossen werden.
Insider sehen die Prüfungsverfahren BPs trotz aller Kritik an dem Konzern für gerechtfertigt. Denn schließlich hatte die US-Finanzkrise ihren Ursprung im Subprime-Markt. Die Gutachter müssen nun klären, ob der Preisverfall der Immobilien tatsächlich auf das BP-Leck zurückzuführen oder doch Folge marktbedingter Effekte - wie hoher Arbeitslosigkeit oder Zwangsvollstreckungen - ist. Denn Florida verfügt in den Vereinigten Staaten über die dritthöchste Häuser-Zwangsvollstreckungsrate.
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