Großbritannien: Skepsis wegen Bahn-Verkauf
Ausländische Unternehmen bieten um Zugstrecke
![]() |
Der Verkauf der High-Speed-One-Strecke ins Ausland ist umstritten (Foto: highspeed1.com) |
London (pte004/21.06.2010/06:20) Wenn diese Woche der Verkauf der britischen High-Speed-One-Zugstrecke http://www.highspeed1.com zwischen London und dem Ärmelkanal startet, wird die britische Öffentlichkeit das Bieterverfahren kritisch beobachten. Den Zuschlag für die 1,5 Mrd. Pfund teure Bahnstrecke dürfte ein ausländisches Unternehmen erhalten.
Langfristige Konsequenzen
Nicht nur wegen des symbolischen Charakters wird der Verkauf skeptisch beobachtet, berichtet der britische Guardian. "Das ist strategisches Eigentum, das sehr wichtig für das nationale und internationale Bahnnetz ist. Wir sollten bedenken, welche langfristigen Konsequenzen diese Art von Verkauf hat", so Louise Ellman vom britischen Transport Select Committee.
Unter den Bietern werden die französische Gruppe Eurotunnel und die australische Bank Macquarie favorisiert. Aus politischer Perspektive macht der Verkauf Sinn, denn mit dem Erlös soll der marode britische Staatshaushalt repariert werden.
"High Speed One ist eine nationale Erfolgsgeschichte, so Philipp Hammond, zuständiger Minister für Transport. "Das Geld, das durch den Verkauf generiert wird, ist ein früher und entscheidender Beitrag zur zentralen Problemstellung, die Schulden im öffentlichen Sektor abzubauen."
Infrastrukturverkauf heikles Thema
Seit der Übernahme des Flughafens Heathrow durch ein Konsortium, das von der spanischen Ferrioval Group geleitet wird, ist der Verkauf von Infrastruktur an ausländische Unternehmen in Großbritannien ein heikles Thema. Für die Bahnstrecke hat bislang erst ein inländischer Bieter Interesse bekundet.
Network Rail http://www.networkrail.co.uk ist teilweise in Staatsbesitz, kämpft allerdings selbst mit Schulden in Milliardenhöhe. "Wir könnten es tun. Wir würden gerne in irgendeiner Form an High Speed Rail beteiligt sein", verkündete der scheidende Geschäftsführer Iain Coucher nichtsdestotrotz. In Insiderkreisen werden intensive Verhandlungen erwartet. Das Interesse sei allgemein groß, die Regierung erhoffe sich deshalb ein gutes Geschäft.
(Ende)Aussender: | pressetext.austria |
Ansprechpartner: | Georg Eckelsberger |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | eckelsberger@pressetext.com |