pte20100517025 in Business

Teure Baumwolle lässt Jeanspreise explodieren

Einfluss von Spekulanten nicht ausgeschlossen - Euro-Tief belastet


Jeans könnten schon bald teurer werden (Foto: pixelio.de, tommyS)
Jeans könnten schon bald teurer werden (Foto: pixelio.de, tommyS)

New York/München (pte025/17.05.2010/13:45) Die wöchentliche bis tägliche Erhöhung der Großhandelspreise für Stoffe durch Denimweber könnte bald dazu führen, dass die Preise für Hosen, Jacken und andere Kleidungsstücke stark anziehen. Die Preisschwankungen für Denim, dem geköperten Grundstoff einer jeden Jeans, lassen sich vor dem Hintergrund der immer kürzeren Preisanpassung erklären. Früher wurden diese von den Industrieriesen lediglich zwischen den jährlichen Baumwollernten angepasst.

Zusätzliche Belastung durch Euro

"Die Preisentwicklung lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer analysieren. Fakt ist aber, dass vor allem europäische Großhändler bei dem aktuellen Verfall des Euro gegenüber dem Dollar, in dem Baumwolle gehandelt wird, draufzahlen müssen", sagt ein Branchenfachmann gegenüber pressetext. Dem Insider nach ist es zudem durchaus möglich, dass die Preise für Baumwolle durch Spekulationsgeschäfte an den Rohstoffbörsen bewusst getrieben werden.

Baumwollbauern finden für die aktuelle Volatilität bei den Preisen unterdessen klare Worte. Der PCCA http://pcca.com zufolge, einer Kooperative texanischer Baumwollbauern, hätten Webereien aus der ganzen Welt in der Hoffnung auf fallende Preise Aufträge angenommen, ohne über ausreichend Vorräte zu verfügen. Allein im vergangenen Geschäftsjahr kletterten die Baumwollpreise an der amerikanischen Futures-Börse ICE um 37 Prozent in die Höhe.

Jeanspreise auf höchstem Stand seit 15 Jahren

Die gegenwärtigen Preise liegen wegen der Turbulenzen inzwischen auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren. Die Konsumerholung in den USA und das Wirtschaftswachstum in zahlreichen Schwellenländern haben dazu geführt. Die Prognosen des US-Landwirtschaftsministeriums gehen dahin, dass 2010 international etwa 2,8 Prozent mehr Baumwolle verbraucht wird als 2009. Das wäre das fünfte Jahr infolge, in dem der Verbrauch die Produktion überwiegt.

Die Preiskapriolen hinterlassen ihre deutlichen Spuren bei den Jeansmarken. Der Eigentümer der Brands Wrangler und Lee, die VF Corporation http://vfc.com , geht davon aus, dass Ende des Jahres sowie 2011 höhere Preise für Stoffe auf Grundlage von Baumwolle die Kosten für die Produktion belasten werden. Die Weitergabe dieser dürfte Widerstand der US-Kunden nach sich ziehen. Eine importierte Herrenjeans kostet bei der Einfuhr rund neun Dollar.

(Ende)
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