pte20100416019 in Business

brokerjet: "Anleger suchen Kontrolle über Kapital"

Online-Broker angeln sich Kunden in der Krise


brokerjet-Vorstandsvorsitzender Dirk Piethe (Foto: brokerjet.com)
brokerjet-Vorstandsvorsitzender Dirk Piethe (Foto: brokerjet.com)

Wien (pte019/16.04.2010/13:21) Die immensen Verluste von Anlegern in der Finanzkrise an den internationalen Börsen haben den Online-Brokern offenbar kaum geschadet - im Gegenteil. "Die Krise hat eher Kunden gebracht als verschreckt", meint brokerjet-Vorstandsvorsitzender Dirk Piethe http://brokerjet.com im pressetext-Gespräch. Zwar seien die Ansprüche privater Trader in den vergangenen Jahren gestiegen und hätten das Geschäft vor neue Herausforderungen gestellt. Gerade die Probleme der Banken führten den Online-Brokern aber neue Kunden zu. "Die Anleger suchen seither nach einer höheren Kontrolle über ihr Kapital", erklärt Piethe.

"Ära der Volksaktien ist vorbei"

"Online-Brokerage ist ein erklärungsbedürftiges Produkt", räumt Piethe ein. Besonders in Sachen Sicherheit, Zuverlässigkeit und Transparenz in Preis und Leistung bestehe ein hohes Informationsbedürfnis seitens der Kunden. Gerade in Krisen zeichne sich das Anlegerverhalten durch ein hohes Risikobewusstsein aus. "Die Ära der großen Volksaktien ist aber vorbei", so der Branchenkenner. Die Marktteilnehmer hätten sich emanzipiert und würden sich stärker mit ihrem Geld beschäftigen als früher.

Der überwiegende Anteil der Online-Trader handelt seit mehr als fünf Jahren mit Wertpapieren. In den vergangenen drei Jahren der Finanzkrise haben die Geschäftsvermittler jedoch einen kräftigen Zuwachs von Börsenneulingen verzeichnet. Knapp 13 Prozent der Online-Broker-Kunden sind erst seit maximal drei Jahren an den Finanzmärkten aktiv, wie die Marktforscher vom Team Steffenhagen und Börse Online aufzeigen. Aktien und Fonds bilden bei einem durchschnittlichen Ordervolumen von 5.000 bis 7.500 Euro mit über 80 Prozent die meist gehandelten Produkte.

Anleger suchen volatile Märkte

Der Börsenhandel im Internet ist nach wie vor eine von Männern dominierte Domäne. Mit gut 88 Prozent sind sie gegenüber weiblichen Marktteilnehmern klar in der Überzahl. Der Bedarf an Kundenservice und Beratung sei in der Krise angesichts individuellerer Ansprüche der Kunden gestiegen. Standardrezepte, über die etwa klassische Banken bei der Anlageberatung ehemals verfügten, seien nicht mehr vorhanden, unterstreicht Piethe.

Im vergangenen Jahr verzeichnete brokerjet "einen beachtlichen Zufluss" von Liquidität. Die Anleger wollten am Aufschwung der Märkte offenbar mit einem höheren Kapitaleinsatz partizipieren. "Bei starken Marktbewegungen wollen die Kunden auch unverzinst Geld auf ihren Handelskontos zur Verfügung haben, um im Fall des Falles schnell reagieren zu können", sagt Piethe. So hätten etwa nach der Lehman-Pleite viele Trader den richtigen Zeitpunkt für einen Markteinstieg gesehen.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
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