readybank-Verkauf droht Hängepartie zu werden
WestLB-Preis für Interessenten zu hoch - Landesbank Berlin im Gespräch
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Mangelndes Interesse zieht Verkaufsprozess hin (Foto: readybank.de) |
Brüssel/Düsseldorf/Frankfurt (pte016/16.02.2010/11:05) Der auf Druck der EU-Kommission angewiesene Verkauf der WestLB-Tochter readybank http://www.readybank.de zieht sich wegen mangelnden Interesses weiter in die Länge und sorgt bei der Führungsspitze schon für Ungeduld. Informierten Unternehmenskreisen nach will man das Unternehmen am besten noch im ersten Geschäftsquartal loswerden. Wird in absehbarer Zeit kein Interessent gefunden, könnte dies den Wert drücken, lässt sich ein mit den Vorgängen vertrauter Sparkassenmanager in einem Handelsblatt-Bericht zitieren.
Ausfallrisiko für Kredite
"Fakt ist, dass sich eine so kleine und dazu noch verlustbringende Bank unter den aktuellen Marktgegebenheiten nur schwer verkaufen lässt. Konsumentenkredite können von vielen Kunden nicht mehr zurückgezahlt werden. Mit den gestiegenen Ausfallrisiken klettern auch die Kosten zur Absicherung. Diesen Bereich will derzeit keiner für sein Portfolio", erläutert Heino Ruland vom gleichnamigen Research-Unternehmen http://www.ruland-research.com gegenüber pressetext. Die Verzögerungen zeigten zu hohe Preisvorstellungen der WestLB.
Dabei wollen sich die Düsseldorfer nicht freiwillig von der readybank trennen. Beihilfen in Mrd.-Höhe waren der Grund dafür, warum die EU-Wettbewerbsbehörden den Verkauf von Aktiva der WestLB auferlegt haben. Schwierig für den Verkauf ist, dass die readybank, die einst aus der ABC Privatkundenbank hervorgegangen ist, von rund 60 Sparkassen in NRW mit etwa 1.000 Filialen genutzt wird und außerhalb dieses Bundeslandes kaum bekannt ist. Die Bilanzsumme beträgt 750 Mio. Euro. 2008 musste man 25 Mio. Euro Verlust ausweisen.
Einsparkurs macht unattraktiv
"Der angekündigte Einsparkurs dürfte die readybank für mögliche Käufer nicht unmittelbar attraktiver machen", so Ruland im pressetext-Gespräch. Bis zum Herbst dieses Jahres sollen 22 Filialen in Deutschland geschlossen und aller Voraussicht nach rund 130 der aktuell 240 Mitarbeiter entlassen werden. Die Fokussierung auf die öffentlich-rechtlichen Sparkassen ist Fachleuten nach nicht unbedingt förderlich für den Verkaufsprozess. Private Bieter scheiden dem Bericht nach praktisch aus. Denn Sparkassen würden fremde Käufer kaum akzeptieren.
Gerüchten zufolge kommen sowohl große Sparkassen als auch regionale Verbände oder auch öffentliche Versicherer, die ihr Geschäft mit Restschuldversicherungen erweitern wollen, als Käufer infrage. Das immer wieder kolportierte Interesse der Landesbank Berlin hält Ruland für "unwahrscheinlich". "Die Berliner wollen sich vor allem im Investmentbanking stärker als bisher engagieren. Ein Interesse an Konsumentenkrediten dürfte man so nicht haben", sagt der Branchenkenner. Sparkassenkreise verweisen jedoch auf die Fokussierung im Einzelhandel.
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