Konjunkturprogramme verfehlen den Mittelstand

Vorwurf: Staatshilfen unwirksam und unzureichend

Mittelstand profitiert kaum von Konjunkturpaketen (Foto: aboutpixel.de, runtothewater)

Hamburg/Marburg (pte005/15.09.2009/06:05) Von den Konjunkturprogrammen der Bundesregierung ist bisher zu wenig Geld im Mittelstand angekommen, um die Folgen der Wirtschaftskrise kompensieren zu können. Wie die Forschungsstelle Mittelständische Wirtschaft in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO Deutsche Warentreuhand und dem Bundesverband mittelständischer Wirtschaft aufzeigt, geht nicht einmal ein Viertel der Mittelständler davon aus, dass das Budget der Pakete I und II ausreichen könnte.

Aus dem 115 Mrd. Euro großen Topf des KfW-Finanzierungs- und Bürgschaftsprogramms sind für den Mittelstand beispielsweise 15 Mrd. Euro in Form von Krediten vorgesehen, während großen Unternehmen 25 Mrd. Euro zufließen sollen. "Davon sind bisher erst elf Mio. Euro geflossen", erläutert BDO-Sprecherin Andrea Katzmarczyk auf Anfrage von pressetext. Nur 13,9 Prozent der Unternehmen haben bislang Finanzspritzen aus den bereitgestellten Geldern erhalten. Nach der Bundestagswahl bedürfe es "unbedingt" weiterer Maßnahmen, um den Mittelstand zu entlasten. Neben einem besseren Zugang zu Krediten seien Steuersenkungen wünschenswert.

Abgesehen von einer langen Dauer zur Mittelbeantragung und dem starken bürokratischen Aufwand geraten die hohen geforderten Sicherheiten zum Nachteil der Mittelständler. Ihnen zufolge profitieren von den Staatshilfen in erster Linie große Unternehmen mit einem Umsatz von über einer Mio. Euro jährlich. Darüber hinaus stünden einzelne Wirtschaftssektoren im Fokus der Regierung. Allerdings sei ein Großteil der insgesamt 80 Mrd. Euro schweren Maßnahmen bislang noch nicht in Kraft getreten. Mit positiven Langzeiteffekten sei jedoch ohnehin nicht zu rechnen.

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