20.000 Österreicher sind Diabetiker und Analphabeten
Diabetes Austria fordert neue Schulungsmodelle
Wien (pts005/08.09.2008/07:00) "Rund 15.000 bis 20.000 Österreicher sind an Diabetes erkrankt und können Schulungstexte oder Beipackzettel ihrer Medikamente nicht verstehen, weil sie Analphabeten sind", ist der Wiener Journalist und Gründer der Initiative Diabetes Austria http://www.diabetes-austria.com , Peter P. Hopfinger entsetzt. "Rund fünf Prozent der österreichischen Bevölkerung haben Diabetes, in den sozial schwächeren Gruppen ist dieser Prozentsatz noch höher. Das bedeutet, dass hier völlig neue Ansätze für das Verständnis dieser teuren und lebensbedrohenden Erkrankung gefunden werden müssen", fordert Aktivist Hopfinger. "Hier sind Ärzte, aber natürlich auch Schulungspersonal und Kassen gefordert. Immerhin zählen schlecht eingestellte Zuckerkranke zu jenen Menschen, die am häufigsten amputiert werden müssen oder Dialysetherapien brauchen. Das kostet pro Jahr Millionen Euro", ist Hopfinger überzeugt.
Auf zehn bis 30 Prozent der erwachsenen EU-Gesamtbevölkerung schätzen Unesco-Experten die Zahlen jener, die weder lesen noch schreiben können. Für Österreich liegt diese Schätzung bei 300.000 Personen. Zwar existieren keine gesicherten Daten, da bisher kein Geld in entsprechende Studien investiert worden war. Hinweise liefert jedoch die Pisa-Studie von 2006, laut der in Österreich 21,5 Prozent der Schüler zu jener Risikogruppe gehören, die gegen Ende der Pflichtschulzeit nur unzureichend sinnerfassend lesen kann.
Im kommenden Jahr, 2009, wird Österreich auf Beschluss des Bildungsministeriums unter Claudia Schmied an der OECD-Studie PIAAC (Programm for the International Assessment of Adult Competencies), einer Art Pisa-Studie für Erwachsenenbildung, teilnehmen. Dadurch wird voraussichtlich im Jahr 2013 erstmals Datenmaterial über die Zahl der Analphabeten vorliegen.
Rund 77 Millionen Kinder weltweit wachsen bis heute ohne Schulbildung auf. Etwa 774 Millionen Erwachsene sind Analphabeten. So lauten die aktuellen Zahlen, die die Unesco im Vorfeld des Weltalphabetisierungstages am heutigen Montag bekanntgab. Nicht nur in den Entwicklungsländern, auch in den 25 EU-Mitgliedsländern gibt es funktionellen Analphabetismus.
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