pte20080618038 in Forschung

Supercomputer: Top500-Liste erstmals mit Energieeffizienz

Petaflop-Rechner "Roadrunner" ist schnell und stromsparend


Roadrunner: Nicht nur schnell, sondern auch energieeffizient (Foto: lanl.gov)
Roadrunner: Nicht nur schnell, sondern auch energieeffizient (Foto: lanl.gov)

Mannheim/Berkeley/Knoxville (pte038/18.06.2008/13:55) Anlässlich der in Dresden stattfindenden International Supercomputing Conference (ISC) http://www.supercomp.de/isc08 wurde heute, Mittwoch, die aktuelle Fassung der Top500-Liste http://www.top500.org der schnellsten Supercomputer der Welt veröffentlicht. An der Spitze des Rankings steht wie im Vorfeld vermutet mit dem "Roadrunner" am Los Alamos National Laboratory http://www.lanl.gov der erste Petaflop-Superrechner der Welt. Im Spitzenfeld liegt der Roadrunner auch im Bereich der Energieeffizienz, die von der aktuellen Top500-Liste erstmals für einen großen Teil der HPC-Systeme (High Performance Computing) berücksichtigt wird.

Vor rund einer Woche wurde die Leistungsstärke des Roadrunners verkündet (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=080609021), jetzt wird das Gerät mit 1,026 Petaflops (Brd. Gleitkommaoperationen pro Sekunde) von der aktuellen Top500-Liste offiziell als schnellster Superrechner der Welt ausgewiesen. Der Roadrunner allein bietet in etwa so viel Rechenleistung wie die Gesamtheit der Top500-Supercomputer im Juni 2004 und ist mehr als doppelt so leistungsstark wie das IBM BlueGene/L-System am Lawrence Livermore National Laboratory, dem der Roadrunner damit die HPC-Krone entreißt. Die Kombination von AMD-Opteron- und PowerXCell-Prozessoren geht dabei gegen einen allgemeinen Trend, nachdem bereits drei Viertel aller Top500-Systeme Intel-Chips nutzen.

Der Roadrunner ist nicht nur leistungsstark, sondern auch stromsparend. 437 Megaflops pro Watt liegen laut Top500-Liste im absoluten Spitzenfeld. Dafür maßgeblich verantwortlich dürfte sein, dass der Roadrunner unter anderem auf IBM QS2 Cell Bladeserver setzt - denn diese können laut Top500-Liste die höchste Energieeffizienz im HPC-Bereich bieten, mit bis zu 488 Megaflops pro Watt. Ob das stimmt, sollte sich Ende des Monats mit der Veröffentlichung der Green500-Liste http://www.green500.org zeigen, die sich speziell dem Aspekt der Energieeffizienz widmet. Im Februar dieses Jahres wurden die Green500 von IBM-BlueGene/P-Superrechnern angeführt. Diese Systeme müssen sich in der aktuellen Top500 mit bis zu 376 Megaflops pro Watt nur den QS22-Systemen geschlagen geben. Die durchschnittliche Energieeffizienz der zehn stärksten Systeme ist mehr als doppelt so hoch wie der allgemeine Schnitt der Top500. Das dürfte damit zusammenhängen, dass im Spitzenfeld moderne Systeme mit besonders effizienten Technologien liegen, vermuten die Listen-Autoren.

Der stärkste Top500-Supercomputer außerhalb der USA ist nach wie vor JUGENE am Forschungszentrum Jülich http://www.fz-juelich.de, dessen Performance auf 180 Teraflops gestiegen ist und ihm den sechsten Platz sichert. Insgesamt ist Deutschland mit 46 HPC-Systemen in der Top500-Liste vertreten und damit nach den USA (257 Systeme) und Großbritannien die am dritthäufigsten vorkommende Nation. In der Gesamtleistung übertreffen die deutschen Systeme dabei sogar die 53 britischen Superrechner.

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