Großbritannien: Beatles-Briefmarken zum Jahresauftakt
Erstmals lebende Personen außer den Royals auf Postwertzeichen
London (pte002/03.01.2007/06:10) Zum Jahresauftakt 2007 hat die britische Post http://www.royalmail.com mit einer kleinen Sensation für Musik- aber auch für Briefmarkensammler aufzuwarten. Am 9. Januar werden sechs Marken und ein Souvenirblock mit vier Briefmarken zu Ehren der Beatles herausgebracht. Auf den sechs Briefmarken sind Alben-Covers der berühmten Band zu sehen. Die britische Post durchbricht mit dieser Marken-Edition ein bisheriges Tabu. Erstmals sind nämlich lebende Persönlichkeiten außerhalb der königlichen Familie auf Postwertzeichen verewigt - und zwar die beiden lebenden Ex-Beatles Paul McCartney und Ringo Starr.
Was in so genannten "philatelistischen Raubstaaten" Gang und Gebe ist - nämlich die Portraits lebender Kino- und Musikstars - war bisher im Vereinigten Königreich verpönt. Der lange Arm des strengen Gesetzes reichte sogar bis in die Karibik - ins Urlaubs- und Steuerparadies der British Virgin Islands. Die dortige Postverwaltung hatte nämlich die gute Idee den "King of Pop" Michael Jackson 1986 eine Briefmarken-Serie zu widmen. Das Foreign & Commonwealth Office legte dagegen sein Veto ein. Schließlich musste die Markenedition ausgesetzt werden. Findige Geschäftsleute konnten die Briefmarken-Ausgabe dann doch noch durchsetzen - allerdings nicht auf den British Virgin Islands, sondern auf der Karibikinsel St. Vincent. Diese war zwar bis 1979 auch britische Kolonie und hat heute immer noch die Queen als formelles Staatsoberhaupt, die Herstellung und der Vertrieb von Briefmarken obliegt aber einem privaten Unternehmen.
Mit den britischen Beatles-Briefmarken solle der außergewöhnliche Beitrag der Beatles zur britischen Kultur gewürdigt werden, erklärte die Royal Mail. Dass damit auch kräftig Geld in die Kasse der Postverwaltung fließen soll, verschweigt man. In den vergangenen Jahren hatten die internationalen Postverwaltungen immer wieder über rückgängige Verkaufszahlen am Philateliesektor geklagt. Besonders betroffen davon waren Kleinstaaten in der Dritten Welt, die über den Verkauf ihrer Postwertzeichen ihren Staatshaushalt aufbessern konnten. Das war etwa in den Pazifikstaaten Tuvalu und Kiribati, auf der Karibikinsel Montserrat und auf den britischen Besitztümern im Atlantik, St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha der Fall. Marktbeobachtungen zeigten aber deutlich, dass eine konservative Ausgabepolitik Spreu vom Weizen trennte.
Auch die österreichische Postverwaltung http://www.post.at durchbrach mit dem Rolling Stones Briefmarkenblock 2003 das Gebot "keine lebenden Persönlichkeiten außer dem Staatsoberhaupt". Seither war es eine ganze Reihe von Stars aus Musik, Film und Fernsehen, die heimische Postwertzeichen zierten - so etwa Ottfried Fischer im Juli 2006. Auch im Jahr 2007 werden wieder zahlreiche lebende Legenden ihr Konterfei auf den gezackten Papierchen wieder finden.
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