Hirnstimulation lindert Parkinson-Symptome
Forscher sprechen inferioren Colliculus an, der eigentlich auditorische Eingänge verarbeitet
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Hirnstimulation: Forscher legen Basis für neue Parkinson-Therapien (Bild: pixabay.com, geralt) |
Bochum/Marburg (pte026/27.05.2025/12:30)
Die Stimulation des inferioren Colliculus, der im Gehirn vornehmlich für die Verarbeitung auditorischer Eingänge bekannt ist, lässt sich zur Überwindung der Bewegungsblockade infolge von Parkinson nutzen. Zu dem Schluss kommen Forscher der Universitäten Bochum (RUB) und Marburg.
MLR wird aktiviert
"Es gibt Hinweise darauf, dass die Stimulation dieser Hirnregion zur Aktivierung der sogenannten Mesencephalen Locomotor Region, kurz MLR, führt", sagt Liana Melo-Thomas von der Marburger Hochschule. Interessanterweise sei das Colliculus inferior - im Gegensatz zu den Basalganglien - von der Parkinson-Krankheit nicht betroffen.
"Die gleichzeitige Messung in der tiefer gelegenen MLR-Region zeigte in der Mehrheit der Zellen erhöhte Aktivität, allerdings gab es auch ein knappes Viertel der Zellen, die von der zusätzlichen Aktivität im Colliculus gehemmt wurden", so RUB-Forscher Wolfgang Kruse. Die Aktivierung einzelner Nervenzellen erfolge mit rund 4,7 Millisekunden Verzögerung, was auf eine funktionelle synaptische Verschaltung zwischen inferiorem Colliculus und MLR deute.
Ziel sind neue Therapien
Bei der Suche nach neuen Therapien zur Linderung der motorischen Defizite bei Parkinson'scher Krankheit ist es vielversprechend, Schaltkreise zu untersuchen, die sich außerhalb der von den Auswirkungen der Erkrankung betroffenen Basalganglien befinden. Das trifft für die hier untersuchte Verbindung zwischen inferiorem Colliculus und MLR zu, heißt es.
Tatsächlich seien die genauen Wirkmechanismen, die beim Einsatz der tiefen Hirnstimulation in den Basalganglien zu der beobachtbaren Linderung der Symptome führen, nicht vollständig aufgeklärt. Eine weitere Untersuchung der zugrundeliegenden Schaltkreise soll hier neue Erkenntnisse liefern, die langfristig auch zu einer Optimierung der Therapie führen können.
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