pte20250729019 in Leben

Chronischer Durchfall: Hormon INSL5 Auslöser

Forscher der University of Cambridge setzen Hoffnung in Bluttest und neue Behandlungsansätze


Mann mit chronischem Durchfall: große Belastung für Patienten (Foto: pixabay.com, Holger Langmaier)
Mann mit chronischem Durchfall: große Belastung für Patienten (Foto: pixabay.com, Holger Langmaier)

Cambridge (pte019/29.07.2025/10:30)

Hohe Werte des Hormons INSL5 in den Zellen könnten vielen Fällen von chronischem Durchfall zugrunde liegen. Zudem könnten sie bis zu 40 Prozent der Erkrankungen an Reizdarmsyndrom mit Durchfall erklären. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie unter der Leitung der University of Cambridge. Das neue Wissen ist bei der Entwicklung eines Bluttests und von neuen Behandlungsansätzen nützlich, betonen die Forscher. Details sind im Fachmagazin "Gut" veröffentlicht.

Neuer Antikörpertest

Frühere Studien mit Mäusen haben bereits die Bedeutsamkeit des insulinähnlichen Darmhormons Peptid 5 (INSL5) bei chronischen Durchfällen erwiesen. INSL5 wird von den Zellen freigesetzt, wenn sie durch Gallensäure gereizt werden. Zu klären war nun, ob dieses Hormon auch bei chronischen Durchfällen von Menschen eine Rolle spielt. Dies wurde durch einen neuen Antikörpertest des Pharmaunternehmens Eli Lilly ermöglicht, der bereits winzige Mengen von INSL5 nachweist.

Studienergebnisse der University of Adelaide belegen, dass bei gesunden Freiwilligen die Verabreichung von Gallensäure-Einläufen die Freisetzung des Darmhormons GLP-1 auslöste. Dabei kam es unbeabsichtigt auch zu Durchfällen. Analysen dieser Proben durch Forscher der University of Cambridge haben gezeigt, dass die Einläufe zum temporären Hochschießen der INSL5-Werte führten. Je höher die Werte waren, desto rascher mussten die Teilnehmer die Toilette aufsuchen.

NSL5-Werte relevant

Als die Forscher Proben vom Imperial College London untersuchten, zeigte sich, dass die INSL5-Werte bei gesunden Freiwilligen kaum nachweisbar waren. Bei Patienten mit einem Gallensäure-Durchfall waren diese Werte deutlich höher. Je höher diese Werte waren, desto wässriger waren in der Folge auch ihre Stuhlproben.

Weitere Untersuchungen von Proben der University of Nottingham haben ergeben, dass fast 40 Prozent der Patienten über erhöhte INSL5-Werte verfügten. Die Forscher hatten den Teilnehmern mit Reizdarmsyndrom Ondansetron verabreicht. Zumindest bei Mäusen blockiert das Mittel gegen Übelkeit die INSL5-Aktivität. Diese erhöhten Werte lagen vor, obwohl die Patienten über eine ausreichende Aufnahme der Gallensäure verfügten. Sie sprachen auch sehr gut auf Ondansetron an.

(Ende)
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