Trubel um Rufnummernmitnahme
tele.ring und 3 klagen über Wettbewerbsverzerrung
Wien (pte037/29.10.2004/13:47) Die Mobilfunkprovider tele.ring http://www.telering.at und 3 http://www.drei.at haben sich heute, Freitag, über Probleme bei der Umsetzung der am 16. Oktober dieses Jahres in Österreich gestarteten mobilen Rufnummernportierung beklagt. Zu hohe Wechselgebühren und "Blockaden beim Wechsel" gefährdeten den weiteren Erfolg der Rufnummernmitnahme, so die CEOs von tele.ring und 3, Michael Krammer und Berthold Thoma, vor Journalisten in Wien. "Es muss schon einen triftigen Grund geben, wenn sich zwei CEOs miteinander in Wettbewerb stehender Unternehmen auf ein Podium setzen", sagte Krammer.
Laut Krammer ist die Rufnummernmitnahme ein großer Erfolg. Die Nachfrage sei riesengroß. Bisher hätten bereits rund 1.000 Kunden mit ihrer Rufnummer den Betreiber gewechselt. Am meisten profitierten davon tele.ring und 3, auf deren Konto rund 650 dieser Wechsel gehen. Thoma verurteilte die Forderungen der Mitbewerber an die wechselwilligen Kunden, die so genannte "Fluchtsteuer". So verlangten mobilkom und One 35 Euro pro SIM-Karte, T-Mobile gar 35 Euro pro Rufnummer. Dabei hatte die Telekom-Control-Kommission (TKK) zwölf Euro als "nicht abschreckendes" Entgelt festgelegt. "Solche wettbewerbsverzerrenden Praktiken führen die Rufnummernmitnahme ad absurdum", sagte Thoma.
Jeweils am 22. Oktober haben tele.ring und 3 Klagen gegen die Mitbewerber mobilkom (tele.ring) und T-Mobile (3) wegen unlauteren Wettbewerbs eingebracht. Laut Krammer hat mobilkom im Zeitraum zwischen dem 16. Oktober und dem 26. Oktober "mehr als 50 Prozent" der Anfragen nicht beantwortet. In den vergangenen zwei Tagen sei allerdings eine Verbesserung eingetreten. Der Prozentsatz der nicht beantworteten Anfragen bewege sich nun zwischen zehn und 20 Prozent.
"Technische Probleme" und ein Server-Problem machte mobilkom-Sprecherin Elisabeth Mattes auf Anfrage von pressetext.austria für die anfänglichen Schwierigkeiten bei der Portierung verantwortlich. Seit Dienstag dieser Woche liefe aber alles problemlos. Laut Mattes werde mobilkom die strittigen 35 Euro vorerst auch weiterhin berechnen. Die Portierung koste das Unternehmen pro Kunden rund 100 Euro, begründete Mattes die Maßnahme.
Auch 3-Chef Thoma hatte leichte Schwierigkeiten bei der Umsetzung eingeräumt. Bei tele.ring gab es dagegen laut Krammer vom ersten Tag an "keinerlei Probleme". Krammer und Thoma forderten einhellig eine Änderung der Rufnummernverordnung. "Keine 'Fluchtsteuer'" und "freie Betreiberwahl" lautete der Appell. 3 hatte außerdem Vizekanzler Hubert Gorbach in einem Brief um die Durchsetzung der "kostengünstigen und kundenfreundlichen Möglichkeit der Rufnummernmitnahme" in Österreich gebeten.
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