Gewerbeverein und ZÖAG: AG-Quartalsberichte bringen nur Arbeit, sonst nichts
Die Bundesregierung berichtet wöchentlich - wurde irgend etwas besser?
Wien (pts004/28.03.2003/08:15) Die EU-Kommission hat beschlossen, bei Geschäftsberichten von Aktiengesellschaften die Veröffentlichung von Quartalsbilanzen vorzuschreiben. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) und der mit ihm kooperierende Zentralverband Österreichischer Aktiengesellschaften und Gesellschaften mbH's (ZÖAG) kritisiert diese Pläne.
Der Richtlinienvorschlag, dem EU-Staaten und EU-Parlament zustimmen müssen, sieht strengere Anforderungen an die Halbjahresberichte vor. Sie sollen wie die Jahresbilanzen dem Bilanzierungsstandard International Accounting Standards (IAS) entsprechen. Zudem sollen Quartalsberichte vorgeschrieben werden.
Widerstand gegen die verbindliche Einführung von Quartalsberichten meldete die größte europäische Börse, die London Stock Exchange an. Sie argumentiert, ihre Forderung nach Halbjahresberichten und die ad-Hoc-Veröffentlichung sensibler Informationen hätten sich als ausreichend für den Schutz der Anleger erwiesen. Darüberhinaus - so ZÖAG und ÖGV - hätten Quartalsberichte, die so oftmals als Anlassfall zitierte Enron-Machination nicht verhindert.
Unternehmen soll es möglich sein - so ZÖAG und ÖGV unisono - zu Gunsten einer langfristigeren Strategie auf Quartalsberichte zu verzichten, wenn ihre Aktien trotzdem gekauft werden.
Die Deutsche Börse etwa hatte Porsche die Aufnahme in ihr oberes Prime Standard-Segment verweigert, weil der Sportwagenhersteller keine Quartalsberichte abgeben wollte. Porsche konnte dies leicht verschmerzen - im Kfz-Premiumsegment ist Porsche Spitze und nur darauf kommt es an!
* Quartalsberichte binden noch mehr von der produktiven Kapazität eines Unternehmens als die bisher übliche Methode.
* Manager hanteln sich von einer Dreimonatsperiode zur nächsten - die langfristige Perspektive geht dadurch verloren.
Von unserer Bundesregierung erhalten wir schließlich nach jedem Ministerrat einen Wochenbericht in Form einer Pressekonferenz. Ob das die Leistung der Regierungsarbeit gehoben hat, möge jeder für sich selbst entscheiden!
(Ende)| Aussender: | Österreichischer Gewerbeverein |
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