pts20030327005 Forschung/Entwicklung, Politik/Recht

Gewerbeverein: Regierung soll etwas gegen Biotech-Skepsis tun

Im EU-Schnitt sind die Österreicher raunzerische Forschungsmuffel


Wien (pts005/27.03.2003/08:10) Das "Eurobarometer", eine repräsentative EU-Umfrage unter 16.067 Bürgern zwischen Helsinki und Palermo, verkündet eine Trendumkehr von erdrutschartigen Ausmaßen: Zum ersten Mal seit 1991 befürworten die Europäer mehrheitlich die Biotechnologie, die Gentherapie und das Klonen menschlicher Zellen. Zum ersten Mal seit zwölf Jahren vertrauen die Europäer den Promotern des Fortschritts mehr als den Skeptikern - zur Freude des Österreichischen Gewerbevereins (ÖGV).

Die Tabellen und Diagramme sprechen eine klare Sprache: In allen fünfzehn Ländern der EU gelten die Methoden der modernen Biotechnologie als unterstützenswert, da wenig riskant und moralisch vertretbar.

Auf einer Skala von 0 bis 1 stieg der generelle "biotechnologische Optimismus" von 0,25 auf 0,48, nachdem er seit 1991, als man ihn erstmals untersuchte, stetig gefallen war. Der höchste Grad der Zustimmung liegt in Spanien vor, gefolgt von Schweden und Portugal. Am verhaltendsten geben sich Briten und Griechen, doch auch dort sind die Optimisten auf dem Vormarsch. Deutschland belegt den viertletzten Platz, direkt hinter Österreich.

Gerade in diesem Umfeld verhält sich das politische Österreich in einem unfassbaren Ausmaß unverantwortlich: In der aktuellen Regierungserklärung lesen wir, dass "Biomedizin und Biotechnologie längste einen festen Platz in der medizinischen Forschung gefunden haben" und salopp ausgedrückt dass "Klonen des Teufels" sei - ob therapeutisch oder Keimbahn ist da einerlei. Die SPÖ sagt zu diesem Thema nichts anderes.

So kommt unsere Bevölkerung in der EU nur auf einen abgeschlagenen Rang, was die Bedeutung dieser Zukunftswissenschaft bedeutet - wobei nie transportiert wird, dass es sich hier um die Chance zum medizinischen Fortschritt handelt. Unsere Bevölkerung will somit mangels entsprechender Aufklärung der Politik keinen oder nur wenig medizinischen Fortschritt - es hat den Anschein als leben wir alle subjektiv zu gut und zu lang.

Der ÖGV fordert im Gegensatz zur geplanten EU-Kampagne zur Hebung des Forscherimages eine heimische Kampagne zur Aufklärung über den Nutzen der Biotechnologie und vor allem ein Bekenntnis zu dieser Forschungsrichtung.

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
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