Tuberkulosebekämpfung - kein Grund zum Nachlassen in der Schweiz
Welt-Tuberkulosetag, 24. März 2003
Bern (pts039/21.03.2003/15:00) Texte français au dessous
Jährlich sterben gegen 2 Millionen Menschen an der Tuberkulose. Durch gezielte Massnahmen gelingt es, die Anzahl der Ansteckungen in der Schweiz niedrig zu halten. Im vergangenen Jahr haben sich 661 Personen in der Schweiz mit dem Tuberkulose Bakterium angesteckt. Aufgrund der Gefahr von Antibiotika-Resistenzen und der weltweiten Zunahme von Tuberkulose sind die gezielten Präventions- und Bekämpfungsmassnahmen in der Schweiz aufrecht zu erhalten.
In der Schweiz konnten die Erkrankungen an Tuberkulose in den letzten 3 Jahren stabilisiert werden (weniger als 700 Fälle) - dank aktiver Information und raschem, kompetentem Vorgehen der Ärzteschaft und der Lungenliga bei einer Ansteckung. Bei einer Infektion besteht eine grosse Wahrscheinlichkeit, dass auch Personen im Umfeld der Betroffenen angesteckt werden. Die spezialisierten Fachärzte und Tuberkulose-Schwestern der Lungenliga untersuchen daher auch Kontaktpersonen von Betroffenen. Mit Tuberkulintests können sie oft weitere Ansteckungen bereits im Frühstadium feststellen.
Experten-Symposium der Lungenliga Schweiz
Am 12. Münchenwiler-Tuberkulose Symposium der Lungenliga Schweiz vom 13. März 2003 trafen sich rund 70 Experten, um insbesondere über neue Methoden der Früherkennung und Diagnose zu diskutieren. Die Tuberkulose-Spezialisten aus dem In- und Ausland betonten ihre Hoffnungen auf die Entwicklung eines neuen Impfstoffes. Von den Massnahmen in der Schweiz wurden insbesondere die grenzsanitarischen Untersuchungen bei Asylsuchenden präsentiert. Dieses Screeningsystem für Tuberkulose ist seit 1992 in der heutigen Form in Betrieb.
Am Münchenwiler Symposium wurde der diesjährige Swiss TB Award an Prof. Gaby Pfyffer, Chefmikrobiologin des Institutes für Medizinische Mikrobiologie Kantonsspital Luzern, verliehen. Der Preis wird jährlich von der Schweizerischen Stiftung für Tuberkuloseforschung für hervorragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Tuberkulose verliehen.
Lungenliga baut Kompetenzzentrum für Tuberkulose auf
Die Lungenliga Schweiz baut im Rahmen eines Leistungsauftrages des Bundesamtes für Gesundheit ein Kompetenzzentrum für Tuberkulose und ein Betreuungsnetzwerk auf. Dadurch soll effizienter und effektiver gewährleistet werden, dass Tuberkulose in der Schweiz rasch erkannt und die Behandlung richtig und vor allem lange genug durchgeführt wird.
Ein medizinisch korrekter und nachhaltiger Umgang mit dieser immer komplexeren Krankheit ist -
bei abnehmender praktischer Erfahrung der Fachpersonen - im Gesundheitswesen von grösster Bedeutung. Zum einen muss unbedingt verhindert werden, dass Patienten mit einer akuten Erkrankung weitere Personen anstecken. Zum anderen können bei zu früh abgebrochenen oder mangelhaft durchgeführten medikamentösen Therapien Antibiotika-resistente Erreger entstehen, die noch bedeutend gefährlicher sind. Resistenten Tuberkulose-Erregern ist medizinisch nur noch mit grösster Mühe oder gar nicht mehr beizukommen. Dabei wären sowohl Todesfälle wie resistente Keime eigentlich vermeidbar: Mit einer guten medizinischen Infrastruktur und angemessener Therapiedisziplin.
Regelässige Medikamtenennahme als Schlüsselelement der Behandlung
Die medikamentöse Behandlung der Tuberkulose besteht aus der Einnahme von verschiedenen Antituberkulotika während sechs Monaten. Die Patienten müssen wegen möglicher Nebenwirkungen und zur Gewährleistung einer regelmässigen Medikamenteneinnahme mindestens einmal im Monat ihren Arzt aufsuchen.
Die regelmässige Einnahme der Medikamente stellt die Grundlage für den Therapieerfolg dar und ist die einzige Möglichkeit, Therapieversagen und Resistenzen gegen eines oder mehrere Medikamente zu verhindern. Das Behandlungsteam muss alles unternehmen, um die medikamentöse Einnahme während der ganzen Zeit sicherzustellen.
Programm der WHO für dringend nötige Verbesserungen
Die Weltgesundheits-Organisation WHO setzt sich mit der zielgerichteten Diagnose- und Behandlungsinitiative DOTS (siehe Kasten) für die weltweite Eindämmung der Tuberkulose ein. Dieses Programm wird in der Schweiz von der Lungenliga getragen.
Die DOTS-Programme zur Tuberkulose-Bekämpfung
(DOTS, engl.: Directly Observed Treatment Short-course)
Die DOTS-Programme sind derzeit die wirkungsvollsten Programmme zur Bekämpfung der Tuberkulose. Die 5 Massnahmen basieren auf:
1. Einem vorhandenen politischen Willen zur Bekämpfung der Seuche
2. Gesicherten Diagnosen aufgrund bakteriologischer Untersuchungen
3. Von Drittpersonen überwachten Behandlungen
4. Einer konsequenten, ununterbrochenen Einnahme der Medikamente
5. Einem standardisierten System der epidemiologischen Registrierung und Bekanntmachung der Tuberkulose-Erkrankungen
Die DOTS Behandlungs-Strategie heilt Patienten, rettet Leben, verhindert die Ausbreitung von resistenten Erregern, und reduziert die Übertragung der Erreger. Nach Schätzungen der WHO, basierend auf Untersuchungen aus dem Jahr 2001, werden heute nur 30% der aktiven Tb-Fälle im Rahmen von DOTS-Programmen diagnostiziert und behandelt.
Welt Tuberkulose-Tag 2003 für bessere Information
Der Welt-Tuberkulosetag spielt in der Information und Aufklärung über Tuberkulose eine Schlüssel-rolle. Im Vordergrund stehen: Das Bewusstseins über die Symptome, Diagnose und Behandlung von Tuberkulose und die Wichtigkeit einer effektiven Tuberkulose-Kontrolle weltweit zu fördern.
Die Ziele der Welt Tuberkulose-Kampagne 2003 sind:
a. Das breite Publikum über die Symptome und die Behandlung von Tb aufzuklären
b. Die Bevölkerung zu ermutigen, sich beim Arzt zu melden und in einer DOTS-Klinik testen zu lassen, wenn Verdacht auf eine Infektion besteht
c. Betroffene zu überzeugen, das gesamte DOTS-Behandlungsprogramm mitzumachen.
Engagement auch in der internationalen Zusammenarbeit
Als Mitglied der "International Union against Tuberculosis and Lung Disease" fördert die Lungenliga Schweiz medizinische Tuberkulose-Bekämpfungsprogramme in Ländern mit niedrigen medizinischen Standards. Sie unterstützt seit Jahren das Tuberkulose-Bekämpfungsprogramm in Benin und beteiligt sich an WHO-Einsätzen in Rumänien und an entsprechenden Massnahmen der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Bulgarien.
Spenden, welche diese Projekte unterstützen, sind auf Postscheckkonto 30-19677-3 herzlich willkommen.
Weitere Informationen:
http://www.lung.ch
http://www.stoptb.org/world.tb.day/default.asp
http://www.who.int/gtb/
Medienauskünfte erteilt:
Lungenliga Schweiz
Werner Vogel
Südbahnhofstrasse 14c, 3000 Bern 17
Tel: 031 378 20 50
Mail: w.vogel@lung.ch
Natel: 078 806 50 99
Swiss TB Award 2003 an Frau Prof. Dr. Gaby Pfyffer
Anlässlich des 12. Münchenwiler-Symposiums über den heutigen Stand der Tuberkuloseforschung am 13. März 2003 wurde zum zweiten Mal der "Swiss TB Award" verliehen. Es handelt sich um einen persönlichen Preis für die beste Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Tuberkulose in der Höhe von Fr. 10'000.-. Der Preis wird von der im Jahr 2001 gegründeten Schweizerischen Stiftung für Tuberkuloseforschung (www.SwissTB.org) jährlich verliehen.
Die diesjährige Gewinnerin, Frau Professor Dr. Gaby Pfyffer, ist Chef-Mikrobiologin des Kantonsspitals Luzern. Sie leitete seit 1992 das Nationale Zentrum für Mykobakterien am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Zürich. Neben ihrer preisgekrönten Arbeit "Testing of susceptibility of Mycobacterium tuberculosis to pyrazinamide with the nonradiometric BACTEC MGIT 960 System" (J Clin Microbiol 2002, 40:1670-4) hat sie über hundert Arbeiten veröffentlicht, mehr als 80 davon auf dem Gebiet der Tuberkulose.
Medienauskünfte zum SwissTB Award erteilt:
Dr. med. Otto Brändli, Chefarzt Pneumologie, Zürcher Höhenklinik Wald, 055 256 68 20, otto.braendli@zhw.ch, www.zhw.ch
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Journée mondiale de la Tuberculose, 24 mars 2003
Lutte contre la tuberculose - aucune raison de diminuer les efforts en Suisse
Chaque année, environ 2 millions de personnes meurent de tuberculose. Il a été possible, au moyen de mesures ciblées, de maintenir un taux restreint de contaminations en Suisse. L'an dernier, le bacille de Koch - le bacille tuberculeux - a contaminé 661 personnes. En raison du risque de résistance aux antibiotiques et de l'augmentation des cas de tuberculose dans le monde, les mesures préventives et thérapeutiques doivent être maintenues en Suisse.
Dans notre pays, le nombre de cas de tuberculose s'est stabilisé (moins de 700 cas), grâce à une information active et à l'intervention rapide et efficace des médecins et de la Ligue pulmonaire en cas de contage tuberculeux. Lors d'une infection, il existe une forte probabilité que des personnes de l'entourage du malade soient contaminées par le contage. Par conséquent, les médecins spécialistes et les infirmières de la Ligue pulmonaire contrôlent aussi les personnes avec lesquelles le tuberculeux a été en contact. Les tests à la tuberculine permettent souvent d'empêcher la propagation de la maladie à un stade précoce.
Symposium des experts de la Ligue pulmonaire Suisse
Lors du 12ème symposium sur la tuberculose de la Ligue pulmonaire Suisse, qui a eu lieu à Münchenwiler, le 13 mars 2003, environ 70 experts se sont réunis pour discuter, en particulier, des nouvelles méthodes de détection précoce et de diagnostic de la maladie. Les spécialistes suisses et étrangers ont mis l'accent sur l'espoir d'un nouveau vaccin. En ce qui concerne les mesures prises en Suisse, les contrôles sanitaires des demandeurs d'asile à la frontière ont été présentés. Le système de screening pour la tuberculose est appliqué dans sa forme actuelle depuis 1992.
Lors du Symposium de Münchenwiler, le prix Swiss TB a été attribué au prof. Gaby Pfyffer, microbiologiste en cheffe de l'Institut de microbiologie médicale de l'Hôpital cantonal de Lucerne. Ce prix est attribué chaque année par la Fondation suisse pour la recherche contre la tuberculose et récompense des travaux de recherche dans le domaine de la tuberculose.
La Ligue pulmonaire élabore un centre de compétence pour la tuberculose.
La Ligue pulmonaire Suisse met sur pied, dans le cadre d'un mandat de prestations de l'Office fédéral de la santé publique, un centre de compétence pour la tuberculose ainsi qu'un réseau de prise en charge. On devrait ainsi assurer de manière efficace et compétente la détection précoce et le traitement adéquat - et avant tout suffisamment long - de la tuberculose.
L'expérience pratique des personnes compétentes démontre que le suivi correct et à long terme de cette pathologie complexe est d'une importance primordiale dans la santé publique. En premier lieu, il s'agit d'éviter à tout prix que le patient en phase aiguë de la maladie contamine d'autres personnes. D'autre part, un traitement interrompu trop tôt ou insuffisant peut engendrer des agents pathogènes résistants aux antibiotiques, ce qui constitue un danger plus grand encore. Il est extrêmement difficile, et parfois impossible, de venir à bout de ces souches résistantes aux antibiotiques. Une bonne infrastructure médicale et une discipline thérapeutique adéquate permettraient d'éviter aussi bien les cas mortels que l'émergence de germes résistants.
La prise régulière des médicaments, élément-clé du traitement
Le traitement médicamenteux de la tuberculose consiste à administrer différents antituberculeux durant six mois. En raison de l'éventualité d'effets secondaires, et à des fins de contrôle de la prise du traitement, les patients doivent être vus par le médecin une fois par mois au moins.
La prise régulière du traitement médicamenteux constitue le fondement du succès thérapeutique et la seule possibilité de pallier la résistance du bacille à un ou plusieurs médicaments ainsi qu'un manque de compliance du patient. L'équipe soignante doit tout faire pour assurer la prise régulière des médicaments durant toute la durée du traitement médicamenteux.
Programme de l'OMS pour les améliorations urgentes nécessaires
L'Organisation mondiale de la Santé (OMS) met en oeuvre l'initiative ciblée de diagnostic et de traitement DOTS (voir encadré) en vue de faire barrage à la tuberculose sur le plan mondial. En Suisse, ce programme est soutenu par la Ligue pulmonaire.
Les programmes DOTS pour la lutte contre la tuberculose
(DOTS, angl. : Directly Observed Treatment Short-course)
Les programmes DOTS sont actuellement les programmes les plus efficaces pour lutter contre la tuberculose. Ils se fondent sur :
1. L'existence d'une volonté politique de combattre la propagation de la maladie
2. Des diagnostic sûrs basés sur des analyses bactériologiques
3. Des traitements contrôlés par des tiers
4. La prise conséquente et ininterrompue des médicaments
5. Un système standardisé d'enregistrement épidémiologique et de la vulgarisation des pathologies tuberculeuses
La stratégie de traitement DOTS guérit des patients, sauve des vies, empêche l'augmentation de germes pathogènes résistants et réduit leur transmission. Selon les estimations de l'OMS, fondées sur des recherches effectuées en 2001, seuls 30% des cas de tuberculose active sont diagnostiqués et pris en charge dans le cadre du programme DOTS.
Journée mondiale de la tuberculose pour une meilleure information
La Journée mondiale de la Tuberculose joue un rôle-clé dans l'information et les explications au sujet de la tuberculose. Au premier plan figurent la connaissance des symptômes, du diagnostic et du traitement de la tuberculose ainsi que la prise de conscience de l'importance de promouvoir des contrôles efficaces de la tuberculose sur le plan mondial.
Voici les objectifs de la campagne mondiale 2003 contre la tuberculose :
a. Faire connaître les symptômes et le traitement de la tuberculose au grand public.
b. Encourager la population à consulter et à subir un test dans une clinique DOTS s'il existe une suspicion d'infection
c. Convaincre les personnes concernées de collaborer au programme DOTS dans sa totalité
Engagement à une collaboration internationale
En tant que membre de l' " International Union against Tuberculosis and Lung Disease ", la Ligue pulmonaire Suisse promeut des programmes de lutte contre la tuberculose dans les pays qui des standards médicaux peu élevés. Elle soutient depuis des années les programmes de lutte contre la tuberculose au Bénin et elle est associée aux actions de l'OMS en Roumanie ainsi qu'aux mesures prises par la Direction du développement et de la coopération (DDC), en Bulgarie.
Les dons pour soutenir ces projets sont les bienvenus ; ils peuvent être versés au CCP 30-19677-3.
Autres informations :
http://www.lung.ch
http://www.stoptb.org/world.tb.day/default.asp
http://www.who.int/gtb/
Information aux media :
Ligue pulmonaire Suisse
Werner Vogel
Südbahnhofstrasse 14c, 3000 Berne 17
Tél : 031 378 20 50
Mail : w.vogel@lung.ch
Natel : 078 806 50 99
Le Swiss TB Award 2003 attribué au Prof. Gaby Pfyffer
Dans le cadre du 12e Symposium de Münchenwiler sur l'état actuel de la recherche sur la tuberculose, qui a eu lieu, le 13 mars 2003, le " Swiss TB Award " a été attribué pour la deuxième fois. Il s'agit d'un prix de Fr. 10'000.-, remis à une personne pour le meilleur travail de recherche dans le domaine de la tuberculose. Ce prix est attribué chaque année par la Fondation suisse pour la Recherche contre la Tuberculose (www.SwissTB.org), créée en 2001.
Cette année, la lauréate est le professeur Gaby Pfyffer, microbiologiste en chef à l'Hôpital cantonal de Lucerne. Depuis 1992, elle dirige le Centre national des Mycobactéries à l'Institut de microbiologie médicale de l'université de Zurich. Parallèlement au travail " Testing of susceptibility of Mycobacterium tuberculosis to pyrazinamide with the nonradiometric BACTEC MGIT 960 System " (J Clin Microbiol 2002, 40 : 1670-4), couronné par ce prix, elle a publié plus de cent travaux, dont environ 80 dans le domaine de la tuberculose.
Information sur le SwissTB Award aux media :
Dr. Otto Brändli, Pneumologue en chef, Zürich Höhenklinik Wald, 055 256 68 20, otto.braendli@zhw.ch, www.zwh.ch
Aussender: | Lungenliga Schweiz |
Ansprechpartner: | Werner Vogel |
E-Mail: | w.vogel@lung.ch |