pte20010204002 in Business

Start-up der Woche: Plan+Design Netcare AG

Der Turm in der UMTS-Schlacht


Netcare
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Nürnberg (pte002/04.02.2001/09:15) Das Ringen um die UMTS-Lizenzen in Deutschland riss den erfolgreichen Bewerbern große Finanzlöcher in die Kassen. Laut Studie von Forrester Research werden Unternehmen, die neu an den Markt gekommen sind und Lizenzen erworben haben, das Jahr 2007 nicht überstehen. Der Nürnberger Plan+Design Netcare AG http://www.netcare-ag.com ist es dennoch gelungen, eine Nische auf dem UMTS-Markt zu finden, die ein lukratives Geschäft verspricht.

Netcare plant und realisiert den Aufbau mobiler Telekommunikationsnetze. Dazu gehört die Festlegung geeigneter Standorte für Sendeanlagen ebenso, wie Planung, Baumanagement und Implementierung. "Life-Cycle-Competence" nennt Netcare sein Firmenkonzept, wonach das Unternehmen den Lebenszyklus eines Netzes vollständig abdeckt. Ein durch und durch rotierender Mechanismus: Von der Netzplanung über Roll-Out Management und Netzbetrieb bis zur Netzpflege.

Die Sendetürme für die neuen UMTS-Netzte werden zukünftig nicht mehr von jedem Betreiber selbst aufgestellt, sondern von einem anderen Unternehmen angemietet - diesen Service bietet nunmehr Netcare. Die Mobilfunkbetreiber fahren mit dieser Lösung billiger, da nur noch ein Mast pro Ort benötigt wird. Netcare wiederum verspricht sich vom Aufbau des UMTS-Netzes ein erhebliches Auftragsvolumen. Der Druck auf die Betreibergesellschaften, die Netze schnellstmöglich einzurichten, ist aufgrund der enorm hohen Kosten für den Lizenz-Erwerb extrem groß. Dadurch sind die Lizenzinhaber gezwungen, den Infrastrukturaufbau so schnell wie möglich voranzutreiben, wovon sich Netcare eine Flut an Aufträgen erhofft. "Mit dieser Hoffnung stehen wir nicht allein", meint Netcare-Finanzchef Peter Koll. "In Europa treffen wir auf vier bis fünf Konkurrenten, von denen sich neben uns drei Unternehmen als Key Player etablieren werden. Da die Nachfrage nach der Infrastruktur für UMTS jedoch doppelt so hoch liegt wie das Angebot, ist die Grundlage für ein positives Wettbewerbsklima geschaffen."

Derzeit arbeitet Netcare alternative Finanzierungsmodelle aus, die sich auf das Tower-Management sowie Vermietung und Verkauf beziehen. Das Tower-Management lässt sich mit dem Immobiliengeschäft vergleichen. Netcare und seine Partner besitzen die Infrastruktur und vermieten diese gleichzeitig an einen oder mehrere Betreiber. Das Modell "Vermietung und Verkauf" entspricht dem Auto-Leasing: Es handelt sich um eine zeitlich begrenzte Vermietung der benötigten Infrastruktur. Nach Ablauf der Mietdauer verkauft Netcare die Infrastruktur zum Restwert an den Mieter.

Die Plan+Design Netcare AG ging aus der letztjährigen Fusion der PDP mbH mit der Plan+Design AG hervor. Die PDP mbH (Plan+Design Projektsteuerungsgesellschaft) war 1996 gegründet worden, während die Plan+Design AG, Gesellschaft für Telekommunikation und Gründung, erst 1999 ins Leben gerufen wurde. Zu den Kunden der Plan+Design Netcare AG zählen Alcatel, Deutsche Telekom, D2 Mannesmann, Ericsson und Siemens. Im kommenden Jahr erhofft sich Netcare einen Umsatz von rund 100 Mio. DM. "Bis zum Jahr 2005 soll sich dieser Wert verfünffachen", so Peter Koll. Etwa 55 Prozent des Unternehmens gehören den fünf Vorstandsmitgliedern. Die restlichen 45 Prozent teilen sich LCC International, Knorr Capital, HBAG Net und Finanzinvestoren.

Aus dem einstigen Zwei-Mann-Architekturbüro hat sich ein Unternehmen mit 300 Mitarbeitern entwickelt. Die Niederlassungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz bilden den Schwerpunkt, aber auch in Tschechien und Südafrika ist Netcare bereits vertreten. Netcare-Vorstand Konrad Keil geht davon aus, die Mitarbeiterzahl bis zum Jahresende auf maximal 600 aufzustocken. "In den kommenden zwei bis drei Jahren wollen wir die Grenze von 1.000 Angestellten überschreiten", so Keil.

Den Gang auf den Neuen Markt plant Netcare für das dritte oder vierte Quartal dieses Jahres. "Wir wollen nichts überstürzen", meint Peter Koll. "Bis zum Börsengang werden wir unsere Geschäftsfelder erweitern und somit eine solide Basis für den Start am Neuen Markt schaffen." Auf der Internetseite heißt es: "Wer mit der Zeit geht, geht zu langsam. Wir sind bereit. Sie auch?"

(Ende)
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