pte20250825001 in Leben

Heiße Tage sorgen für schlechtere Stimmung

Postings in den sozialen Medien ausgewertet - Klimawandel wirkt sich auch auf die Psyche aus


An heißen Tagen sinkt das Stimmungsbarometer (Foto: Thomas G./Pixabay)
An heißen Tagen sinkt das Stimmungsbarometer (Foto: Thomas G./Pixabay)

Cambridge/Peking (pte001/25.08.2025/06:00)

Heiße Tage korrelieren mit schlechter Stimmung, haben Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) anhand von 1,2 Mrd. Social-Media-Beiträgen aus 157 Ländern herausgefunden. Bei Temperaturen über 35 Grad Celsius war die Stimmung in Ländern mit niedrigerem Einkommen um etwa 25 Prozent negativer und in wohlhabenderen Ländern um etwa acht Prozent negativer als bei moderaten Temperaturen. "Extreme Hitze wirkt sich nicht nur körperlich, sondern auch emotional auf die Menschen aus", so der MIT-Städteplanerin Siqi Zheng.

Daten aus dem Jahr 2019

Zhengs Team hat Beiträge auf X und Weibo ausgewertet, die im Jahr 2019 erschienen waren. Jeder Beitrag erhielt eine Bewertung zwischen null (für sehr negative Beiträge) und eins (für sehr positive Beiträge). Die Posts stammten aus 2.988 Regionen. Diese stellten sie in Beziehung zum Wetter, das zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Beiträge dort herrschte. Daraus leiteten die Forscher den Zusammenhang zwischen Temperaturen und Stimmungen ab.

"Social-Media-Daten bieten uns einen beispiellosen Einblick in die Emotionen der Menschen über Kulturen und Kontinente hinweg. Mit diesem Ansatz können wir die emotionalen Auswirkungen des Klimawandels in einem Umfang messen, der mit herkömmlichen Umfragen einfach nicht möglich ist, und erhalten so Einblicke in die weltweiten Auswirkungen der Temperatur auf die Stimmung der Menschen", sagt CAS-Geowissenschaftler Jianghao Wang.

Stimmung und Einkommen

Um die Auswirkungen der Temperaturen auf die Stimmung in Ländern mit unterschiedlichen Einkommen zu bewerten, haben die Experten einen von der Weltbank festgelegten Arm-Reich-Grenzwert für das jährliche Pro-Kopf-Bruttonationaleinkommen von 13.845 Dollar genutzt. Ergebnis: Orte mit einem Einkommen unter diesem Grenzwert weisen drei Mal so starke Auswirkungen der Hitze auf die Stimmung als wirtschaftlich robustere Umgebungen.

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