pte19980507012 in Business

Emotionen sichern das Überleben

Chemische Mechanismen, die Gefühle entweder verstärken oder unterdrücken


Los Angeles (pte) (pte012/07.05.1998/14:05) Emotionen sind keine launische Nebenwirkungen des Denkens, sondern unerläßlich für unser Überleben. Sie gewichten die Relevanz von allem, was wir sehen, hören, anfassen, riechen oder schmecken. So ist die vorherrschende Meinung des Symposiums amerikanischer Emotionsforscher gewesen, zu dem das National Institute for Mental Health (NIMH) http://www.nimh.nih.gov/ zusammen mit der Bibliothek des amerikanischen Kongresses http://lcweb.loc.gov/ eingeladen hatte.

"Ohne einen Blick für Emotionen bleiben uns nicht nur eine ganze Reihe von Krankheiten unverständlich, sondern wir können auch unser eigenes Menschsein nicht verstehen", betonte Steven Hyman, Direktor von NIMH. Vor allem bildgebende Verfahren, mit denen Wissenschaftler das Gehirn bei seiner Arbeit beobachten können, ermöglichten im vergangenen Jahrzehnt Fortschritte in der Emotionsforschung.

James McGaugh von der Universität Kalifornien in Irvine http://www.uci.edu/ betonte, daß Emotionen mit molekularen und genetischen Vorgängen in der Nervenzelle einhergehen. So scheint jeder Mensch mit einer gewissen Anzahl chemischer Mechanismen ausgestattet zu sein, die Gefühle entweder verstärken oder unterdrücken. Wer lange Angst oder Schmerzen ausgesetzt wird, so produzieren dessen Hirnzellen offenbar Proteine, die die Empfindsamkeit des Gehirns gegenüber Angst noch steigern. Das wird durch die Beobachtung bestätigt, daß Menschen nach einem Trauma bisweilen auch auf harmlose Reize - etwa das Läuten einer Glocke - mit Panik reagieren.

Andere Studien belegen die Wichtigkeit emotionaler Zuwendung für die Entwicklung des Gehirns. So fand man etwa in einer Untersuchung, daß der Hormonhaushalt vernachlässigter und emotional mißhandelter Waisenkinder signifikante Veränderungen aufweist. (Quelle: Scripps Howard News Service)

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